Ohne Zustimmung der Bürger

"Große Koalition für Drostei-Markt"

Die Politik erhofft sich durch den Umzug der Händler mehr Kundschaft in allen Geschäften der Innenstadt

Hamburger Abendblatt 9. Oktober

Offensichtlich hat niemand von der Politik sich mit den Ladeninhabern besprochen, sonst wüsste man, dass diese nicht begeistert davon sind, weil sie Erfahrung mit den Dienstags- und Donnerstagsmärkten gesammelt haben. Denn gerade am Sonnabend bummeln die Bürger gern durch die Innenstadt und würden durch vermehrte Marktstände nur von den Läden bzw. Schaufenstern abgedrängt. Es mag in der Woche noch einigermaßen leidlich sein, aber am Sonnabend ist Markt in der Innenstadt unmöglich.

Hier soll wieder etwas ohne Zustimmung der Bürger durchgepeitscht werden, um Großinvestoren zu befriedigen. Die Folge davon ist weiteres Abwandern der bisherigen Geschäfte. Woran liegt es denn nur, dass die Verwaltung und Politik so wenig Gespür für das Machbare in Pinneberg hat. Da werden Präsentationen gezeigt, die Bürger hierzu eingeladen und um ihre Meinung gefragt. Die Meinung der Bürger war aber offensichtlich nicht im Sinne der Verwaltenden und nun zäumt man das Pferd wieder von hinten auf, um das schon lange geplante Vorhaben durchzuziehen.

Ich behaupte, die Pinneberger Bürger sind sich einig darüber, dass der Sonnabendmarkt dort bleibt, wo er ist, dass keine neue Straße um den Marktplatz geführt wird, die Friedrich-Ebert-Straße künftig zweispurig mit 30 Stundenkilometer befahren wird und als Innenstadt-Grenze gilt, eine Brücke über die Pinnau zum alten Sparkassengelände den Marktplatz mit der Innenstadt verbindet, das Pinnauufer zum Spazieren und Erholen hergerichtet wird und "shared Space" von Verbindungsstraße bis Hochstraße künftig für Verkehrsberuhigung/ein faires Miteinander (endlich keine Staus mehr) sorgt.

Bringt endlich das, was Pinneberg noch hat, in Ordnung, das heißt: wieder ansehnlich und mit vielen Pflanzen herrichten. Das schafft Atmosphäre, und Wohlfühlen kommt ganz von selbst. Können Verwaltung und Politik uns Bürgern dieses bisschen Wohlfühlen denn überhaupt gönnen?

Astrid Budszus, Pinneberg

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