Das Gebäude an der Konrad-Struve-Straße 41 steht seit mehr als drei Jahren leer

Elmshorn. Seit mehr als drei Jahren steht das zwölfstöckige Hochhaus an der Konrad-Struve-Straße 41 in Elmshorn leer. Mehrere angekündigte Abrisstermine für das völlig marode Gebäude mit 96 Wohneinheiten sind verstrichen, ohne dass etwas passierte. Das soll sich nun ändern: Im Frühjahr 2011, nach dem Ende der Frostperiode, wird der Schandfleck dem Erdboden gleich gemacht. Vorher werden die beiden Mobilfunkantennen auf dem Dach umgesetzt. Sie hatten einen vorherigen Abriss verhindert.

Das Hochhaus gehörte einst dem als "Horrorvermieter" bekannt gewordenen Horster Geschäftsmann Gerd Thormählen - und fiel nach dem Verkauf seines Elmshorner Wohnungsbestandes an die Colonia Real Estate (CRE). Das Unternehmen ließ für mehr als 40 Millionen Euro alle Einheiten sanieren.

Eine Sanierung des Hochhauses blieb aus wirtschaftlichen Gründen aus

Eine Ausnahme stellte lediglich das Hochhaus dar. Es erwies sich als derart marode, dass eine Instandsetzung wirtschaftlich keinen Sinn machte. Bereits am 15. Januar 2007 erteilte die Stadt dem Unternehmen die Abrissgenehmigung. Im Laufe des Jahres zogen die letzten verbliebenen Mieter aus. Sie wohnten dort zuletzt unter erschwerten Bedingungen. So durften etwa die Balkone wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden.

Die Abrissgenehmigung ist nach dreijähriger Gültigkeitsdauer inzwischen erloschen. "Eine neue Genehmigung muss aber nicht beantragt werden", erläutert Hans-Wilhelm Rieck von der Bauaufsicht der Stadt. So sei inzwischen die Landesbauordnung verändert worden, sodass der Abriss vom Eigentümer lediglich angezeigt werden muss.

Das Gebäude ist rundherum mit einem Bauzaun gesichert. Zudem sind alle Ein- und Ausgänge im Erdgeschoss mit Holzplatten versperrt worden. Rieck betont, dass der Eigentümer seinen Sicherungspflichten stets nachgekommen sei. "Beschwerden sind bei uns nicht eingegangen."

Das Gebäude mit zwölf Etagen wird Stockwerk für Stockwerk abgetragen

Die Abrisskosten werden von der CRE auf 300 000 Euro beziffert. Eine Sprengung des zwölfstöckigen Gebäudes erfolgt nicht. Stattdessen wird das Hochhaus mit schwerem Gerät vom Dach aus Stockwerk für Stockwerk abgetragen. Als erstes werden die beiden Mobilfunkantennen abmontiert. Sie müssen auf Kosten der CRE versetzt werden. "Wohin, wird zur Zeit noch eruiert", berichtet CRE-Sprecherin Claudia Kellert. Ihr Unternehmen hat sich mit den Betreibern der Anlagen, die langfristige Verträge für den Standort Konrad-Struve-Straße 41 besaßen, auf eine Verlegung geeinigt.

Die Garagenanlage vor dem Hochhaus sowie das dortige Blockheizkraftwerk, das auch die umliegenden Mietblocks mit Wärme versorgt, werden nicht abgerissen. Wenn alle zwölf Stockwerke verschwunden sind, wird die CRE dort zunächst eine Grünanlage anlegen. Eine Neubebauung des Areals ist von dem Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt angedacht. Konkrete Planungen gibt es nach Auskunft der CRE zurzeit jedoch nicht.