Großvater, Vater und Söhne machen ihre “Blue Fin“ bis zum Frühjahr gemeinsam wieder seetüchtig

Wedel. Schön, wenn man - wie Familie Nagel - "sein Schiffchen im Trockenen hat." Nach dieser Devise gibt es zurzeit im Hamburger Yachthafen Wedel beim Kranen und auf den Slipanlagen reichlich zu tun. Denn bis Mitte November müssen die Schlengel geräumt und rund 2000 Boote aus dem Hafenbecken gebracht worden sein. Das milde Herbstwetter verführt zwar manche Skipper dazu, sich und ihren Wasserfahrzeugen eine Saisonverlängerung zu gönnen, doch der Andrang beim Hafenmeister ist dennoch gewaltig.

Für Familie Nagel aus Henstedt-Ulzburg hat die Herbst-Winter-Saison im Yachthafen schon begonnen. Vater Manfred Nagel, die Söhne Jan und Björn sowie Großvater Ernst Nagel sind gemeinsam dabei, ihren im Freien aufgebockten Motorsegler von Grund auf zu renovieren. Dazu hat die Drei-Generationen-Mannschaft zunächst den Rumpf des gut 30 Jahre alten Prachtstücks komplett von den alten grünen und roten Farbschichten befreit.

Die Nagels sind schon seit Jahren begeisterte Wasserfreunde. Bisher wurde mit einem kleineren Exemplar geschippert. Doch nun haben sie sich den geräumigen Oldtimer gegönnt. Der bietet mit vier Kojen in der Kajüte sogar Platz zum Übernachten.

"Bis zum Frühjahr soll alles fertig sein", sagt Manfred Nagel, der Mitglied im Hanseatischen Yacht Club ist. Dann wird nicht nur der Rumpf passend zum neuen Namen "Blue Fin" einen neuen blauen Anstrich per Malerrolle erhalten haben. Auch seine beiden Masten soll der betagte Motorsegler wieder bekommen.

Der Vorbesitzer hatte keinen Sinn fürs Segeln. Zum Schippern setzte er nur den Borddiesel mit 23 PS Leistung ein. Doch davon will Familie Nagel nichts wissen. Wo immer es geht, sollen die Segel gesetzt und die Windkraft genutzt werden. Die Maschine steht dann zur Verfügung, wenn Flaute herrscht oder der Platz zum Kreuzen gegen den Wind nicht reicht. Das könnte auf dem Nord-Ostsee-Kanal der Fall sein, den die "Blue Fin" auf dem Weg zur Ostsee, dem Lieblingsrevier der Nagels wohl häufig zu durchfahren hat.