Allein in der Hochzeitsstadt Uetersen ließen sich an dem besonderen Datum 25 Paare trauen. In Pinneberg waren es elf Paare.

Kreis Pinneberg. Unter einem schwarzen Nachthimmel, in dem illuminierten Pavillon auf der Uetersener Hochzeitsinsel im Rosarium waren Monika und Heinz Falius das erste Brautpaar, das am 10. 10. 2010 vermählt wurde. Um 0.10 Uhr gaben sie sich vor der Uetersener Standesbeamtin Inge Hübsch das Ja-Wort.

Viele Brautpaare wählten den gestrigen Sonntag für ihre Hochzeit im Kreis Pinneberg aus. Spitzenreiter mit großem Abstand war Uetersen. In der Rosenstadt nutzten dieses Datum, das sich so gut merken lässt, 25 Brautpaare, um in den Bund der Ehe zu treten. Und da er nirgendwo in Schleswig-Holstein mehr Trauungen ausmachen konnte, berichtete sogar der NDR aus der Rosenstadt. "So viele Trauungen an einem Tag hatten wir noch nie zuvor", sagte Standesbeamtin Inge Hübsch. Das war für Uetersen ein neuer Rekord.

Das nächtliche Brautpaar aus Axstedt und Lauenburg hatte es nach Uetersen verschlagen, weil es gerne an diesem Tag heiraten wollte. "Auf der Suche nach einem Standesamt, welches das möglich macht, bin ich auf dieses gestoßen", verrät die Braut. "Wir wollten etwas ganz Besonderes." Da kam das Angebot der Standesbeamtin für den nächtlichen Termin gerade recht. Eventmanagerin Cornelia Kolodziej und das Team vom Uetersener "Parkhotel Rosarium" sorgten für eine festlich geschmückte und beleuchtete Hochzeitsinsel für die Trauung.

Elf Kinder dürfen sich über die Hochzeit von Monika und Heinz Falius freuen

Obwohl die 37-jährige Braut und der 48-jährige Bräutigam insgesamt elf Kinder, darunter drei Zwillingspaare, mit in die Ehe bringen, heiraten sie fast ganz allein. "Das heute ist nur für uns", sagte Heinz Falius. "Mit der ganzen Familie feiern wir noch einmal im nächsten Jahr." Lediglich die Presse und ein Fernsehteam vom NDR verfolgten die Trauung des glücklichen Paares.

Angemeldet hatten sich im Uetersener Rathaus, das auch Standesamt für das Amt Haseldorf und die Stadt Tornesch ist, sogar 31 Paare, um am 10. Oktober zu heiraten. "Einige haben aber zurückgezogen", sagte Inge Hübsch. Ein Bräutigam hatte sogar gefragt, ob sie ihm nicht den Termin weiter reservieren könnten. Seine Braut sei zwar ausgezogen, aber er hoffe, dass sie noch rechtzeitig zurückkomme. "Das haben wir selbstverständlich nicht gemacht", sagte die Uetersener Standesbeamtin mit einem Schmunzeln.

Der Ruf als Hochzeitsstadt reicht längst über die Stadtgrenzen hinaus. "Grundsätzlich kommen etwa zwei Drittel unserer Brautpaare von auswärts", sagt Inge Hübsch. Und so gingen auch an diesem Sonntag wieder zahlreiche Paare, die nicht aus Uetersen, Tornesch oder der Haseldorfer Marsch kamen, hier den Bund fürs Leben ein.

Allein konnte Inge Hübsch den Ansturm gar nicht bewältigen. Um die Masse der Heiratswilligen unter die "Haube" zu bringen, halfen auch ihre Kollegen Kerstin Noske und André Bilitewsky mit. Nach der nächtlichen Hochzeit trauten die drei Uetersener Standesbeamten gestern von 8 bis 22 Uhr im Rathaus, im Mühlencafé auf dem Museumsgelände Langes Tannen und im Priörinnenhaus im Klosterbezirk im Stundentakt Paare. Eine Trauung fand sogar in im "Haseldorfer Hof" statt.

In Pinneberg hatten sich immerhin auch sieben Paare angemeldet. Standesamtsleiter Christian Timm und seine beiden Kolleginnen waren gemeinsam im Einsatz. Die weiteste Anreise hatte ein Bräutigam aus Westfalen. Er heiratete in Pinneberg eine Hamburgerin.

In Elmshorn hatten sich zehn Paare Termine reserviert, um sich in der Weißen Villa das Ja-Wort zu geben. "Fünf von ihnen haben sich dann nicht mehr gemeldet", berichtete Standesamtschefin Sonja Boetel-Schneede. Somit trauten die Standesamtsleiterin und eine Kollegin "nur" fünf Pärchen.

In Quickborn wurden gestern acht Paare vermählt. Genau um 10.10 Uhr gaben sich Brunhild Thies und Stephanus Winge vor dem Standesbeamten Jörg Albrecht das Ja-Wort. Die anderen sieben Paare wurden im Stunden-Takt in ihr künftiges Glück verabschiedet.

Andrang auf den Standesämtern, aber keine Trauung in der Rellinger Kirche

In Halstenbek und Schenefeld haben jeweils drei Paare die Gelegenheit des merk-würdigen Datums genutzt, und sich das Ja-Wort gegeben. Rellingen hatte fünf Eheschließungen am gestrigen Sonntag zu vermelden. Übrigens: In der bekannten Rellinger Hochzeitskirche ließ sich am Sonntag kein Paar kirchlich trauen.