Ratsversammlung debattiert heute über Innenstadt, Schallschutzwand und neues Gewerbegebiet

Pinneberg. Am 29. August 2011 könnte in Pinneberg Jubiläum gefeiert werden. 50 Jahre zuvor war zum ersten Mal auf dem neuen Marktplatz an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße, Elmshorner Straße Wochenmarkt abgehalten worden. Doch die politische Mehrheit scheint dieses Jubiläum nicht feiern zu wollen. Bislang machen sich SPD und CDU dafür stark, die Märkte komplett vor die Drostei zu verlegen. Das würde Platz schaffen für eine erweiterte Innenstadt. Den Grundsatzbeschluss wollen die großen Fraktionen heute Abend in der Ratsversammlung treffen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18.30 Uhr mit der Einwohnerfragestunde.

Während die großen Parteien fast einig sind, gibt es Proteste von den kleinen Fraktionen. Die Grünen und die Bürgernahen beschweren sich, dass vor einer Machbarkeitsstudie, ob der Verkehr über den Marktplatz verlagert werden kann, bereits die Entscheidung gegen die Marktbeschicker gefallen sei. Sie verlangen vor einer Verschiebung des Marktes, die Kosten und Möglichkeiten zu prüfen.

Diese Möglichkeit hatte die Verwaltung um Bürgermeister Horst Werner Nitt 2003 und 2005 überprüft. Da mit etwa 50 Marktständen der Platzbedarf erheblich höher ist als dienstags und donnerstags - an den Tagen wird bereits vor der Drostei verkauft -, müsste in die Straßen ausgewichen werden. Doch das ist, so die Einschätzung der Verwaltung vor fünf Jahren, nirgends möglich. Zum einen ist Verkehr zugelassen, zum anderen wären die Räume für Rettungswege zu eng, und es gebe nicht genügend Abstand zu den Läden.

Bliebe noch die Straße am Drosteiplatz. Doch da will das Denkmalschutzamt nicht mitspielen. Nach Auskunft der Behörde darf die Drostei nicht so erheblich verdeckt werden, wie es bei einem Wochenmarkt wäre, der sich von der Kreisverwaltung bis zum Drosteiplatz erstreckt.

Die meisten Marktbeschicker sind ohnehin nicht begeistert. Sie rechnen damit, Unterschriften für den nächsten Bürgerentscheid zu sammeln. 1999 lehnte eine große Mehrheit der Pinneberger die Verlagerung ab. Michael Lorenz, CDU-Fraktionschef: "Damals sollte dort nur ein SB-Warenhaus gebaut werden." Heute geht es um eine Veränderung der gesamten City.