Kostendämpfung im Gesundheitswesen wollen wohl alle. Keiner mag höhere Kassenbeiträge oder Zusatzprämien zahlen, und leicht lässt sich auf “die Pharmaindustrie“ schimpfen.

Viele Bürger verfolgen deshalb nicht ohne Sympathie, wenn "den Konzernen" die finanziellen Daumenschrauben angelegt werden.

Die Kehrseite dieser Medaille zeigt sich gerade in Wedel: Zwangsrabatte werden das Gewerbesteueraufkommen beeinträchtigen, damit wohl Auswirkungen auf die Infrastruktur haben - weniger Geld für Zuschüsse an Sportvereine, für den Kita-Ausbau, für Senioren und - über das Umlagensystem - auch weniger Geld für den Kreis und das Land und für deren Aufgaben.

Man kann nur beten, dass die Politiker vielleicht auch einmal an anderen Stellschrauben im System drehen, um die Lage zu verbessern: bundesweit einheitliche Krankenhauspauschalen, Risikozuschläge für Gesundheitsignoranten wie Raucher, Gebühren für jeden Praxisbesuch, damit die Wertschätzung der Leistung erhöht wird und die vielen Leute, die allein aus Seelsorge-Gründen zum Arzt rennen, sich die Sache vielleicht zweimal überlegen.