Täter hatten sich unter Kunden des Lidl-Marktes gemischt

Barmstedt. Nach dem brutalen Raubüberfall auf den Barmstedter Lidl-Discountmarkt von Sonnabend geht die Polizei davon aus, dass eine überörtlich agierende Bande am Werk war. Die Kripo-Mitarbeiter konnten am Tatort diverse Spuren sichern, die zur Auswertung an das Landeskriminalamt geschickt worden sind. Außerdem wird die Vorgehensweise der Täter mit anderen Raubüberfallen auf Supermärkte verglichen, die sich landes- und bundesweit ereignet haben.

Wie berichtet, hatten zwei Täter um kurz nach 20 Uhr eine Kassiererin, 19, mit einer Schusswaffe bedroht und gezwungen, sich mit den Kasseneinnahmen in den Personalraum zu begeben. Dort hielten sich zwei weitere Angestellte auf. Die drei Frauen wurden gefesselt und geknebelt, außerdem verdeckte man ihnen die Augen. Dann brachen die maskierten Räuber den Tresor auf. Nach neuesten Angaben fielen ihnen mehrere 1000 Euro in die Hände.

Gestern sind die Vernehmungen der drei Mitarbeiterinnen fortgesetzt worden. Sie standen nach der Tat unter Schock, mussten betreut werden und waren nur eingeschränkt vernehmungsfähig. Sie haben ausgesagt, dass sich die beiden Männer bereits vor der Tat unmaskiert unter die Kunden gemischt hatten. Die Beamten gehen also davon aus, dass die osteuropäisch aussehenden, 20 bis 30 Jahre alten Täter nicht unbemerkt geblieben sind. Dies auch deshalb, weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eines oder mehrere Fahrzeuge - vermutlich mit auswärtigen Kennzeichen - benutzt haben müssen. Die Wagen könnten insbesondere im Zusammenhang mit der Baustelle in der Königstraße aufgefallen sein.

Die Beamten wollen daher mit allen Kunden, die am Sonnabend nach 18 Uhr in der Lidl-Filiale eingekauft haben, sprechen. Diese sollten sich umgehend auf der Polizeiwache Barmstedt, Reichenstraße 38, oder unter 04123/68 40 80 melden. Ferner sollten alle Beobachtungen auf dem Parkplatz oder in der Umgebung des Marktes unter 04121/80 30 gemeldet waren.