Die norddeutschen Baumschulen benötigen faire Wettbewerbsbedingungen und dürfen nicht die Leidtragenden unsinniger Bürokratie werden. Das hat Ole Schröder, CDU-Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär, nach einem Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, gefordert.

Kreis Pinneberg. Schröder war gemeinsam mit dem CDU-Fraktionschef im Landtag, Christian von Boetticher, und Vertretern des Bundes deutscher Baumschulen zu einem Arbeitsgespräch zusammengekommen. Thema war die Umsetzung des am Ende der vergangenen Wahlperiode geänderten Bundesnaturschutzgesetzes.

Es sei wichtig, so Schröder, dass es jetzt nicht dazu komme, dass die Bundesländer die eigenen Baumschulbetriebe bevorzugten und somit der Wettbewerb in der Branche behindert werde. "Es ist durchaus möglich, das Gesetz so umzusetzen, dass dem Naturschutz genüge getan wird und die Branche gleichzeitig faire Bedingungen zur Produktion erhält."

Hintergrund des Appells nach fairen Bedingungen für alle Unternehmen: Seit der Novellierung des Naturschutzgesetzes dürfen Gehölze und Saatgut nur innerhalb ihrer Herkunftsgebiete ausgebracht werden, um gebietsfremden Bewuchs zu verhindern.

Wie diese Herkunftsgebiete in Deutschland zu definieren sind und wie viele zu unterscheiden sind, sei nicht geregelt, so Schröder. Für die exportierende norddeutsche Baumschulbranche bedeute dies, dass sie unter Umständen in Deutschland für neun verschiedene Gebiete produzieren müsste. Dies ist bei dem auf Langfristigkeit orientierten Baumschulgeschäft so gut wie unmöglich. Bundesländer mit Baumschulen die nicht exportieren, erhofften sich andersherum genau davon einen Wettbewerbsvorteil.

Ole Schröder, CDU, fordert einheitliches Zertifizierungssystem

Schröder: "Um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern brauchen wir bundesweit einheitliche Regelungen, die allen gerecht werden. Das gilt neben den Herkunftsgebieten auch für ein einheitliches Zertifizierungssystem."

Der Kreis Pinneberg ist das Zentrum der Baumschulbranche in Schleswig-Holstein: 300 der insgesamt 400 Betriebe mit einer gesamten Anbaufläche von 3500 Hektar Land befinden sich allein hier im bevölkerungsreichsten Landkreis.