Feuerwehr kann Opfer im Mehrfamilienhaus nur noch tot bergen. Fünf verletzte Retter sind zu beklagen. 18 der 74 Bewohner mussten aus dem Gebäude grettet werden. Opfer als Raucher bekannt.

Pinneberg. Tragisches Ende eines Wohnungsbrandes in Pinneberg: Ein 50 Jahre alter Mann ist am Donnerstagabend in seiner Eineinhalb-Zimmer-Wohnung von einem Feuer überrascht und getötet worden. Die Brandursache ist unklar.

18 der 74 Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Oeltingsallee mussten von der Feuerwehr gerettet werden, die übrigen konnten während der Löscharbeiten in ihren Wohnungen bleiben Vier Polizisten erlitten eine Rauchvergiftung, ein Feuerwehrmann einen Schwächeanfall.

Um 19.23 Uhr hatte eine Bewohnerin die Rettungskräfte alarmiert, nachdem sie dichten Rauch aus der im zweiten Stock gelegenen Wohnung bemerkte. Als Erste trafen mehrere Polizisten am Einsatzort ein. Ihnen gelang es noch, die Tür der Wohnung zu öffnen. Sie sahen sich einem Flammenmeer gegenüber - und große Mengen giftiger Rauch gelangten in den Flur.

Daraufhin brachen die Polizisten ihren Versuch ab, zu der in der Wohnung vermuteten Person vorzudringen. Zwei Beamte mussten mit einer Rauchvergiftung stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, ihre beiden Kollegen wurden ambulant behandelt. "Bei unserem Eintreffen stand die Wohnung im Vollbrand, aus dem Balkonfenster schlugen Flammen", sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Halle. Der Vize-Wehrführer ließ daraufhin Vollalarm für die Wehr auslösen, die mit 68 Einsatzkräften und 13 Fahrzeugen anrückte. Wenig später gelang es den Wehrmännern, unter Atemschutz in die Wohnung vorzudringen. Für den 50 Jahre alten Mieter kam jedoch jede Hilfe zu spät. Die Flammen waren innerhalb von 30 Minuten gelöscht.

Die Leiche des Mannes wurde nach Informationen unserer Zeitung im Wohnzimmer entdeckt. Er soll als Raucher bekannt gewesen sein. Ob eine Zigarette das Feuer auslöste, ermittelt nun die Kripo. Rauchmelder gab es nicht. Die Nachforschungen gestalten sich schwierig, weil die Wohnung völlig ausgebrannt ist, sodass kaum Spuren zu finden sind. "Wir gehen von einer technischen Ursache oder einer Fahrlässigkeit aus. Hinweise auf eine Straftat haben wir nicht", erläutert Kripo-Sachgebietsleiter Dietmar Engelhorn. Derzeit laufen die Identifizierung und die Obduktion der tödlich verletzten Person.

Weil die Rauchgase auch im zweiten und dritten Stock in Wohnungen eindrangen, befreite die Feuerwehr 18 Hausbewohner. Sie wurden von der Schnell-Einsatz-Gruppe des DRK betreut, und zwar in einem benachbarten Einfamilienhaus. Ein älteres Ehepaar wurde von der Stadt über Nacht in einem Hotel einquartiert. Die anderen Betroffenen konnten später entweder in ihre Wohnungen zurückkehren oder kamen bei Verwandten unter.

Die Nachlöscharbeiten sowie die Belüftung des Gebäudes dauerten bis etwa 22.30 Uhr. Außer der betroffenen Wohnung sind eine Nachbareinheit sowie große Teile des Treppenhauses erheblich beschädigt. Eine Schadenshöhe kann bisher nicht genannt werden.