Union stellt zur Bedingung , dass der Verkehr über eine neue Trasse nördliich des Marktplatzes verläuft

Pinneberg. Die Pinneberger CDU ist über ihren Schatten gesprungen - besser gesagt die Straße. Denn die Union hat sich grundsätzlich entschieden, einer Bebauung des Marktplatzes und des alten Sparkassengeländes zuzustimmen, so wie es der Itzehoer Investor Michael May vorschlägt. Allerdings gilt eine Bedingung: Der Verkehr muss von der Friedrich-Ebert-Straße weg und um das mit Fachmärkten überplante Gebiet herumgeführt werden. So hatte es der Elmshorner Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Ulrich Grobe, vorgeschlagen.

"Erweist sich die geplante Umfahrung als undurchführbar, entscheiden wir über das Gesamtprojekt neu", betont Michael Lorenz, Fraktionsvorsitzender der CDU. Bislang hatte für die Christdemokraten gegolten, dass die Innenstadt an der Friedrich-Ebert-Straße endet. Doch die Idee, den Verkehr neu zu regeln und auf den neu gewonnenen Flächen einen Elektronik- und einen Lebensmittelmarkt zu errichten, hat die Mehrheit in der CDU-Fraktion überzeugt. Außerdem wissen auch die Christdemokraten, dass die heutige Innenstadt ausblutet.

Gutachter haben im Auftrag der Stadtverwaltung errechnet, dass Pinneberg 59 Millionen Euro jährlich an Kaufkraft verloren geht. Jedes fünfte Geschäft steht leer. "Jedem ist klar, in Pinneberg muss etwas geschehen", sagt Fraktionschef Michael Lorenz. Seine Mitstreiter und er wissen auch, dass viele alte Läden einfach zu klein und unmodern ausgestattet sind. "Doch da können wir wenig von Seiten der Politik aus machen. Da müssen die Eigentümer die Initiative ergreifen", sagt Stadtrat Klaus Seyfert.

Mit dem grundsätzlichen Ja der CDU zum May-Modell mit Marktplatzumfahrung scheint eine Mehrheit in der Ratsversammlung klar. Die SPD hatte sich bereits kurz nach den Sommerferien für die große Lösung in der Innenstadt ausgesprochen. Im Stadtentwicklungsausschuss, der am Dienstag, 28. September, ab 18.30 Uhr öffentlich im Ratssaal tagt, soll der Grundsatzbeschluss vorbereitet werden.

Wochenmarkt soll umgehend und dauerhaft auf den Drosteivorplatz

Die Christdemokraten wollen das grobe Konzept, das die Itzehoer Investorengruppe vorgelegt hat, allerdings bei der Feinabstimmung in mehreren Teilen verändern. So fordert die Union, dass mit dem Ausbau der Ebert-Passage Richtung Untere Dingstätte bereits vor der Bebauung des Marktplatzes begonnen werden soll. Die Stadt dürfe nicht erst auf der anderen Seite Fakten schaffen und die andere Seite dann vernachlässigen, warnt CDU-Planungsexperte Christian Oelting.

Weitere CDU-Vorschläge: Der Parkplatz an der VR Bank sollte für einen Textilfachmarkt freigegeben werden. Statt Parkhaus setzen die Mitglieder der Union auf großzügig gestaltete Tiefgaragen wie unter der Rathauspassage. Das Tor zur unteren Dingstätte wollen die Christdemokraten mit interessanten Geschäften gestalten.

Während in einigen Entwürfen der Marktplatz auf der heutigen Friedrich-Ebert-Straße vorgesehen ist, wollen die Christdemokraten den Drosteiplatz so umgestalten, dass er für Veranstaltungen besser als bisher genutzt werden kann. Einen Schritt will die CDU vor allen anderen gehen: Der Sonnabendmarkt soll "umgehend und dauerhaft auf den Drosteiplatz verlegt" werden.