Bis zu 30 000 Besucher werden an diesem Wochenende in Pinneberg zum Landeserntedankfest erwartet.

Pinneberg. Bis zu 30 000 Besucher werden zum Erntedankfest in Waldenau-Datum erwartet. Das sind doppelt so viele wie an sonnigen Festtagen in den Vorjahren. Das hat seinen Grund: Denn Waldenau ist nach 22 Jahren wieder Veranstaltungsort für das Landeserntedankfest. Gefeiert wird vom 24. bis 26. September.

Ohne die vielen Helfer wäre so eine Veranstaltung nicht zu organisieren. "Wir sind nur ein kleines Team von Ehrenamtlichen", sagt Volker Brammer. Er gehört wie die anderen zum Bürgerverein. Hier wird noch mit der Hand gearbeitet und treu geblieben: Alfred Hoffmann und Hans Fehre zählten schon beim Landesfest 1988 zu den erfahrenen Bindern für die Erntekrone. Der Hafer wurde geschnitten auf dem Feld von Heinz Behrmann, Präsident des Hamburger Bauernverbands, und der Roggen bei Otto Schulz in Schenefeld. Beide unterstützen seit Jahren das Erntedankfest. Lang bewährt hat sich Monika Redmann. Sie näht Trachten.

Aber es gibt auch Neulinge: Holger Splettstößer, von Beruf Klempner, und seine Frau Claudia kleiden sich zum zweiten Mal als Bauernpaar für den Festumzug und die Vorführung. Dem Bauernpaar zur Seite steht als Tochter Charleen Düring.

Auf dem Lindenhof predigt Bischof Jürgen Bollmann

Das Erntedankfest im Pinneberger Ortsteil Waldenau-Datum gehört seit mehr als 60 Jahren zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Schleswig-Holstein. Der Bürgerverein kümmert sich alljährlich um das Programm. Und doch bleibt es ein religiöses Fest.

Da die Kirche für die großen Besuch viel zu klein ist, weichen die Festteilnehmer am Sonntag, 26. September, in die geschmückte Scheune auf dem Lindenhof im Ortsteil Datum, Studelskamp 4, aus. Hamburgs kommissarischer Bischof Jürgen Bollmann predigt.

Von dort wird die Erntekrone von der Landjugend zum Festplatz am Jappopweg getragen. Landwirtschaftsministerin Juliane Rumpf soll dort gegen 12.15 Uhr das Landeserntedankfest feierlich eröffnen. Etwa eine halbe Stunde später beginnt der Umzug. Mittendrin fahren mehr als 50 liebevoll geschmückte Wagen. Sie zeigen die Arbeit auf den Bauernhöfen von der Saat bis zur Ernte. Pferde, Kutschen, Kühe, historische Fahrzeuge und sieben Spielmannszüge sorgen für ein buntes Bild.

Auf dem Festplatz spielen die "Original Hohner Dorfmusikanten". Die Veranstalter führen "Landmaschinen von gestern bis heute" vor. Für die Kinder gibt es Spiele und Shows. Vereine und Verbände aus dem Kreis Pinneberg präsentieren sich, und ein großer Kunsthandwerkermarkt ist vorgesehen. Der Jappopweg ist am Veranstaltungssonntag von 10 Uhr an für den Autoverkehr gesperrt.

Traditionell beginnt die Erntedankfeier in Waldenau-Datum am Freitag mit einer Bürgerversammlung. Dieses Jahr wird im Festzelt erst diskutiert und dann gefeiert. Am Sonnabend ist das Zelt Austragungsort für den Tanz ins Erntedankfest. Zum ersten Mal seit zig Jahren trauen sich die Waldenauer, den Tanz ins Programm zu nehmen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Karten werden nur an der Abendkasse verkauft. Ein Discjockey macht Musik.

Die Schirmherrschaft des Erntedankfestes übernimmt Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit. "Ein tolles Engagement. Ich kann nur danke sagen", meint die Verwaltungschefin. "Das ist für Pinneberg ein Riesengewinn. Landesweit wird auf Waldenau-Datum geguckt", sagt die Schirmherrin.

Um so eine große Veranstaltung zu bewältigen, bedarf es vieler Sponsoren. Der Vorstand des Bürgervereins hat fünf Hauptunterstützer begeistern können: die Sparkasse Südholstein, den Blumenhof Pein aus Halstenbek, die Stadtwerke Pinneberg, die Stadtbäckerei Drave aus Schenefeld und das Edeka Frischecenter Meyer aus Pinneberg. Sie alle wollen dazu beitragen, ein attraktives Fest zu gestalten, das größer und schöner ist als alles, was es bislang gab.