Kritik an einer von den Gemeindewerken geplanten massiven Strompreiserhöhung zum 1. November kommt von den Halstenbeker Grünen.

Halstenbek. Fraktionsmitglied Matthias Döring bemängelt, dass die Maßnahme ausschließlich mit einer Kostensteigerung der erneuerbaren Energien begründet werde. Um die umweltfreundlichen Energien aus Biomasse, Wind, Sonne und Wasser zur Wettbewerbsfähigkeit zu begleiten, ermögliche der Gesetzgeber mit dem Einspeisegesetz (EEG) den Betreibern regenerativer Anlagen eine garantierte Vergütung des Stroms, erläutert Döring.

Die Kosten teilten sich mit Ausnahme der Großverbraucher alle Stromverbraucher. Sie würden explizit in der Stromrechnung ausgewiesen. Ermittelt werden die Kosten durch die Summe der Einspeisevergütungen abzüglich des Erlöses dieser Strommenge aus einem Durchschnittspreis an der Strombörse. Nun werde aber dieser Mittelwert durch erneuerbare Energien gesenkt. Die Energiekonzerne schalteten ab oder drosselten ihre teuersten Kraftwerke, wenn der Wind wehe oder die Sonne scheine. Durch das Überangebot an Strom bei viel regenerativer Energie kommt es zu einer Senkung des Strompreises an der Strombörse. Die Senkung des Durchschnittspreises wird nach Dörings Worten Merit-Order-Effekt genannt und müsste von den Kosten der regenerativen Energien abgezogen werden. "Die Gemeindewerke betreiben Klientelpolitik, wenn sie die Preiserhöhung nur mit den höheren Kosten alternativer Energien begründen. Wir fordern die Werke zu transparenter und ehrlicher Strompreisbildung auf", sagte Döring.