“Es ist enttäuschend, dass Bürgermeister Krügel mit falschen Zahlen in die Öffentlichkeit geht“, sagt Michael Krüger von der Interessengemeinschaft Südtangente in Tornesch-Esingen.

Tornesch. Er bezieht sich dabei auf eine Aussage des Tornescher Verwaltungschefs im Bauausschuss. Dort sprach Roland Krügel von einer Verkehrsentlastung von 50 Prozent im Ortszentrum, wenn die K 22 gebaut werde.

Das gebe das Uetersener Verkehrsgutachten aus dem Jahr 2008 nicht her, so Michael Krüger und Jürgen Körner von der Interessengemeinschaft unisono. Dort sei ermittelt worden, dass beim Bau der K 22 der Verkehr auf der Trasse in der Großen Twiete in Uetersen bis zum Jahr 2025 um 41,4 Prozent zunehmen werde. Das könne man aber nicht ohne weiteres auf das Tornescher Zentrum übertragen. Zum einen handelt es sich um 2400 Fahrzeuge, so Krüger, während durch den Tornescher Bahntunnel täglich 20 000 Kraftfahrzeuge unterwegs seien. Außerdem schätze das Uetersener Gutachten für die Wittstocker Straße nur ein Minus von 400 Fahrzeugen, was dort 3,3 Prozent entspreche.

Erstaunlicherweise ergebe das Gutachten aber auch, dass durch den Bau der K 22 der Verkehr vor Krügels Privathaus weniger werde, sagt Krüger und fragt sich, ob der Bürgermeister deshalb ein solches Interesse an der K 22 habe. Für die Kämpfer gegen die K 22 bedeutet die ausgebaute Kreisstraße eine weitere Zerschneidung des Tornescher Ortsteils Esingen. Diesen Nachteil und die erheblichen Kosten wiege der Vorteil der Straße nicht auf.

Besonders bedauerlich findet es Jürgen Körner, dass es immer noch keinen aktuellen Generalverkehrsplan für Tornesch gebe. Der letzte stamme aus den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ein neuer Plan könnte endlich aussagekräftige Zahlen für die Stadt und ihre Verkehrssituation ergeben, so Körner.