Unwirkliche Geschichte

"Nur 25 Stimmen fehlten"

Hamburger Abendblatt 7.September

Stichwahl am 26. September auf Helgoland. Zweikampf zwischen Jörg Singer und Felicitas Weck

Die politischen Parteien auf der Insel verfügen nicht über hinreichend Vitalität, einen Bürgermeisterkandidaten zu benennen. Ausnahme: Die Linke.

Die vorherrschende Struktur der Insel soll auf keinen Fall verändert werden. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Helgoland in Bezug auf Land und Kreis ein sehr schlechter Gläubiger ist. Gemeinsam haben die Parteien den Niedergang der Insel begleitet. Von Vitalität keine Spur.

Das Zweckbündnis der Parteien - einen gemeinsamen Kandidaten zu benennen - ist der Beweis der Hilflosigkeit. Es ging im Kern bei der Wahl um die Umsetzung einer Vermeidungsstrategie: Stabilisierung und Strukturerneuerung sind nicht erwünscht. Es soll so bleiben wie es ist. Nach von Clausewitz geht jede Strategie, die auf Vermeidung setzt, nicht auf. Das gemeinsame Ziel - Voßhal zu vermeiden - führte zu einer Verstärkung der Linken. Damit hatte niemand gerechnet.

Jetzt haben die Unbelehrbaren ein Problem: Sie können mit Jörg Singer die Struktur erhalten, aber nicht eine gute Rathausarbeit erzielen. Dazu hat er nicht die Expertise. Mit Felicitas Weck ändert sich an der Struktur auch nichts, verändert sich aber die Rathausarbeit. Diese Expertise hat Frau Weck ohne Zweifel.

Hinzu kommt: Die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein werden vorgezogen. Die zu erwartende neue Mehrheit eröffnet Frau Weck neue Freiräume.

Die Helgoländer wollen Ruhe und Effizienz im Rathaus. Das bietet ihnen Frau Weck.

Die Nominierung von Singer hat sich als falsch, das vorübergehende Zweckbündnis der Parteien hat sich als instabil erwiesen. Es war vor allen Dingen eine unaufrichtige Botschaft an die Bürger. Und die haben das gemerkt.

Die Parteien sind also verantwortlich für den weiteren Niedergang der Insel.

Die Linke wird ihren Achtungserfolg mit allen Mitteln versuchen auszubauen.

J. Wendt, per E-Mail

Alle schweigen

"Dem Frauenhaus in Wedel droht nach Kieler Beschlüssen das Aus"

Hamburger Abendblatt 7. September

Die Landesregierung hat beschlossen, zum Jahr 2012 die Zuschüsse zu streichen, sodass das Haus geschlossen werden müsste.

Ich bin entsetzt und erschrocken über das laute Schweigen zu den Sparplänen der Landesregierung das Frauenhaus in Wedel zu schließen.

Wo sind die Stimmen der Kirchen, der Sozialverbände, der Politiker (vor allem der Linken, der SPD der Stadtverwaltung)?

Auf dem jüngsten Sozialmarkt war nichts davon zu hören. Einem Ort, wo es angebracht gewesen wäre, laut zu protestieren.

Was man mit Druck auf die Politik erreichen kann, hat man in Hamburg mit dem Volksentscheid gesehen.

"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."

J. Müller, per E-Mail

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