Die Täter hatten eine 61 Jahre alte Frau in Elmshorn niedergeschlagen und beraubt

Elmshorn/Itzehoe. Nun hat auch der zweite Angeklagte, der sich mit seinem Komplizen vor dem Landgericht Itzehoe wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten muss, die Tat gestanden. Der 22 Jahre alte Alex G. räumte vor der zweiten Strafkammer ein, dass er am 7. Januar dieses Jahres mit dem 15 Jahre älteren Ismet D. eine damals 61 Jahre alte Frau in Elmshorn frühmorgens gegen 4.45 Uhr in ihrer Wohnung in der Reeperbahn überfallen, geschlagen, getreten, gewürgt, mit dem Messer bedroht und um 7210 Euro beraubt hätte. Er könne sich nur nicht mehr genau an alle Einzelheiten des Überfalls erinnern, sagte der Angeklagte aus, weil er vorher so viel Alkohol und den Drogen-Ersatzstoff Subutex konsumiert hätte.

Nun müsse ein Sachverständiger klären, ob der 22-Jährige bei der Tat überhaupt schuldfähig war, von dem die Polizei Fingerabdrücke in der Wohnung des Opfers sicherstellen konnte, teilte Landgerichtssprecherin Lysann Mardorf mit. Der ältere Angeklagte hatte bereits zu Beginn des Prozesses die Tat gestanden und seinen jüngeren Komplizen schwer belastet.

Die überfallene alte Dame musste seinerzeit mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Sie hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, Rippenbrüche und multiple Hämatome erlitten. Inzwischen soll es ihr aber besser gehen.

Die alte Frau ist offenbar ihrer Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft zum Opfer gefallen. Sie hatte dem Angeklagten D., mit dessen Lebenspartnerin sie zusammenarbeitete, im Dezember insgesamt 400 Euro geliehen. Dieser hatte seine Arbeit verloren und sich an die Seniorin gewandt, von der er wusste, dass sie Geld besaß.

In der Tatnacht klingelten die beiden Täter an der Tür der Frau und schlugen sie sofort nieder. Während der jüngere der beiden der Frau ein Messer an die Kehle hielt, durchsuchte der andere sämtliche Schränke und entdeckte das Bargeld in einer Geldkassette und einer Spardose. Das Geld teilten die Täter unter sich auf.

Der Prozess wird am Freitag, 17. September, um 9 Uhr unter der Leitung des Vorsitzenden Richters Jürgen Engelmann fortgesetzt. Ein Urteil wird an diesem Tag erwartet. Den Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren.