Tornescher CDU will mit moderner Technik statt nur Geschwindigkeitsanzeige Verkehr bremsen

Tornesch. Die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen vor Schulen und Kindergärten stellt nach Ansicht der Tornescher CDU ein generelles Problem dar. "Auch in Tornesch hat sich dieses durch Messungen in den letzten Monaten leider bestätigt", sagt Henry Stümer, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss. Die meisten Verkehrsteilnehmer fahren dabei nach Ansicht der CDU "aus Unachtsamkeit und nicht aus Vorsatz zu schnell".

In Folge seien die Unfälle auf dem Schulweg gegen den allgemeinen Trend angestiegen, in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr um 16,7 Prozent auf 5084. Die Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge, so Stümer, sei dabei die größte Gefahr für die Fußgänger und die Kinder. Statistisch liege die Todesrate bei der Kollision eines Fußgängers mit einem mit 30 Stundenkilometern fahrenden Kraftfahrzeug bei 18 Prozent.

Um ein solches Szenario in Tornesch zu vermeiden, setzt die CDU auf den Einsatz von sogenannten Dialog-Displays. Ein Dialog-Display basiere auf einer intelligenten Kommunikation mit den Autofahrern. Durch einen Dialog - "Langsam" in roten Lettern und "Danke" in grün - in Verbindung mit einem Bildmotiv werden die Autofahrer zu einer angepassten Geschwindigkeit aufgefordert - und auch gelobt, wenn sie sich ordnungsgemäß verhalten haben. Nach den Auswertungen "gibt es beim Dialog-Display nachweislich keinen Gewöhnungseffekt. Rasen wird dauerhaft gestoppt", sagt Stümer.

Ein Modellversuch unter wissenschaftlicher Begleitung der Unfallforschung der Versicherer habe ergeben, dass durch Dialog-Displays die gefahrene Geschwindigkeit nachhaltig gesenkt werden könne. Die Dialog-Displays richteten sich an alle Verkehrsteilnehmer, die nicht vorsätzlich zu schnell fahren, dabei habe sich gezeigt, dass die Displays besser wirken als Geschwindigkeitsanzeigen.

Die CDU Tornesch hat bereits einen Antrag für den nächsten Bau- und Planungsausschuss zur Anschaffung von Dialog-Displays vorbereitet und der Verwaltung überreicht. Die Kosten pro Display betragen etwa 2000 Euro. "Das ist auch in Zeiten knapper Kassen gut angelegtes Geld, wenn man sich überlegt, was die Folgen eines Unfalls sein können", sagt Fraktionssprecher Christopher Radon. Weitere Option der Displays sei die Möglichkeit der Fernübertragung zur automatischen Auswertung. "So haben wir das ganze Jahr über verlässliche Zahlen", sagt Stümer. "Diese können wir dann auch für anderweitige Auswertungen nutzen und erfahren mehr über das Verhalten der Verkehrsteilnehmer in Tornesch." Die CDU Tornesch hofft nun, dass die anderen Fraktionen der Anschaffung der Dialog-Displays zustimmen werden.