Auf dem Blumenhof Pein in Halstenbek, dessen Geschichte als Baumschule begann, wird Jubiläum gefeiert

Halstenbek. Werner Pein hat Humor: "Die Kunden gratulieren mir schon immer zum 100. Geburtstag. Dabei bin ich doch erst 58 Jahre alt!" Den runden Geburtstag feiert allerdings der Halstenbeker Blumenhof Pein, dessen Inhaber Werner Pein ist. Seit der Gründung 1910, als Peins Großvater Hans-Hinrich Hachmann gemeinsam mit seiner Verlobten und späteren Ehefrau Dorothea Ostermann ein Wohnhaus und Bewirtschaftungsflächen an der Dockenhudener Chaussee 96 erwarb, ist das Stammhaus erste Adresse für alles, was mit Blumen und Pflanzen aus eigenem Anbau zu tun hat.

Wachstum bezieht sich im Blumenhof Pein allerdings nicht nur auf die Produkte, sondern auch auf die wirtschaftliche Entwicklung des Familienunternehmens. Gärtnermeister Werner Pein, dessen Vater Arthur als branchenfremder "Zigaretten-Dreher" (er hatte in der Tabakindustrie gearbeitet) mit der Gründertochter Erna Hachmann die Ehe schloss, übernahm im Juli 1977 den noch namenlosen Betrieb an der Dockenhudener Chaussee. Für den Blumenverkauf war Ehefrau Brigitte zuständig. Im Dezember desselben Jahres erhielt der landwirtschaftliche Betrieb den Namen Blumenhof Pein.

Die Gewächshäuser überdachen 7000 Quadratmeter Fläche

Im Jahr des runden Geburtstags ist das Unternehmen, das sich von der Baum- und Rosenschule über die Forstbaumschule zum Ziergartenbetrieb entwickelte, weit über die Grenzen Halstenbeks hinaus zum Ziel Tausender Kunden geworden. "Zu 90 Prozent handelt es sich um Stammkundschaft, darunter fast ausschließlich private Gartenbesitzer", sagt Pein.

Das Betriebsgelände umfasst mehr als drei Hektar, die Gewächshäuser dehnen sich auf 7000 Quadratmeter aus. "Wo es grünt und blüht für Haus und Garten" ist das Motto von Peins Unternehmen. Die lichtdurchfluteten gläsernen Paläste mit dem Duft unzähliger Blüten lassen manchen Besucher nicht nur zum Blumenkauf, sondern einfach zum Durchatmen und Entspannen einen Rundgang durch den Blumenhof machen.

In der Hochsaison zum Frühjahr und Sommer herrscht allerdings an den Aktionswochenenden ein dermaßen reges Treiben, dass die Parkplätze kaum noch ausreichen und viele Autos entlang der Dockenhudener Chaussee abgestellt werden.

Werner Pein sprüht vor Ideen, wenn es darum geht, seinen Blumenhof aufblühen zu lassen. So gibt es Aktionen wie das Café im Glashaus zur Selbstbedienung oder den beliebten Frühschoppen mit Live-Musik unter dem Motto "Jazz im Grünen". Der Spezialist für Beet- und Balkonpflanzen hat aber auch ein Faible für exotische Gewächse, wie Palmen oder Olivenbäume, entwickelt.

Als besonders gute Geschäftsidee erwies sich das Angebot an die Kundschaft, deren nicht winterfesten Kulturpflanzen während der kalten Jahreszeit ein Domizil zu geben. Dabei werden die Gewächse liebevoll umhegt und gepflegt, während sie unter Glasdächern gut temperiert dem nächsten Frühjahr entgegen wachsen.

Das Winterlogis für Pflanzen wird auch von einer weit über die Grenzen des Kreises Pinneberg hinaus bekannten Einrichtung in Anspruch genommen. Schon seit Jahren beherbergt der Blumenhof Pein die empfindsamen Gewächse aus dem Ellerhooper Arboretum. Dessen Chef Hans-Dieter Warda hätte ohne das Blumenhotel bei weitem nicht genug Platz, um seine wertvollen Exoten durch den Winter zu bringen. "Aus Ellerhoop werden uns jedes Mal vier bis fünf Lkw-Ladungen mit Pflanzen gebracht", sagt Werner Pein.

30 Mitarbeiter und zehn Saisonkräfte arbeiten im Ziergartenbetrieb

Aktuell hat der Blumenhof Pein 30 Mitarbeiter. In den Saisonmonaten kommen zehn Aushilfskräfte hinzu. Peins drei erwachsene Kinder aus der Ehe mit Brigitte orientierten sich beruflich außerhalb der grünen Branche, helfen aber hin und wieder mal im Unternehmen aus.

Die gemeinsame Tochter Nathalie von Werner Pein und seiner Lebensgefährtin Iris Prielipp hat im Blumenhof eine Ausbildung zur Floristin begonnen. Darin eifert sie ihrer Mutter nach, die seit 1981 an der Dockenhudener Chaussee tätig ist und ihre Ausbildung als Floristin im Blumenhof absolvierte.

Ein baldiger Ruhestand ist für den Chef des Unternehmens allerdings noch lange nicht in Sicht. "Ich habe noch so viele Ideen", sagt Werner Pein schmunzelnd.