Kultur- und Aktions-Zentrum (KAZ) macht am 3. September dicht. Gebäude soll verkauft werden

Elmshorn. Heimlich, still und leise stellt das Elmshorner Kultur- und Aktionszentrum (KAZ) seinen Betrieb ein. Ende nächster Woche ist die Einrichtung an der Weberstraße nach fast 30 Jahren Geschichte. Am Freitag, 3. September, werden um 22 Uhr die Türen für immer geschlossen.

"Es wird keine Abschiedsfeier geben, weil es nichts zu feiern gibt", stellt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek klar. Das Aus für das KAZ sei bedauerlich, jedoch unvermeidlich. "Dazu stehe ich auch." Laut Fronzek hat die Stadt keine unbegrenzten finanziellen Mittel. Außerdem habe sich gerade in der Kinder- und Jugendarbeit in den vergangenen Jahren einiges verändert. Fronzek: "Es findet nachmittags immer mehr an offener Jugendarbeit an den Schulen statt. Wir haben betreute, offene Angebote an der Friedrich-Ebert-Schule und der KGSE, die Resonanz ist sehr gut." Dem KAZ habe zuletzt der Zulauf gefehlt - im Gegensatz zu den anderen beiden städtischen Jugendhäusern. Eines, nämlich das Jugendhaus Krückaupark, profitiert vom Aus an der Weberstraße. Dorthin wird KAZ-Mitarbeiter Bernd Schaarschmidt wechseln. "Wir können damit am Krückaupark die Öffnungszeiten ausweiten", sagt Fronzek. KAZ-Leiterin Christine Meyn wird künftig in der Schulsozialarbeit tätig.

1981 als Jugendzentrum eröffnet, wurde die Immobilie an der Weberstraße nach einem Umbau 1990 zum Kultur- und Aktionszentrum - und stand damit allen Generationen offen. Das funktionierte auch viele Jahre sehr gut. Zum Verhängnis wurde der Einrichtung nun die geringe Besucherzahl - und der marode Zustand der Immobilie.

Bei den Haushaltsberatungen für 2010 wurde beschlossen, auf eine mehr als 700 000 Euro teure Sanierung des Hauses zu verzichten. Das bedeutete nichts anderes als den Todesstoß für das KAZ. Dort wurde daraufhin das Personal ausgedünnt, sodass zum Schluss lediglich die beiden langjährigen Mitarbeiter übrig blieben.

"Der Verbandstrakt kann noch bis zum Jahresende genutzt werden. Den offenen Bereich schließen wir jetzt, weil wir das Personal zum Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt haben", erläutert die Verwaltungschefin.

Sie will jetzt versuchen, die marode Immobilie zu verkaufen. "Es gibt einige Interessenten, mit denen müssen wir jetzt verhandeln." Sollte eine Veräußerung scheitern, müsse die Stadt das Gebäude abreißen und dann das Grundstück zum Verkauf anbieten. Vermutlich wird an dieser Stelle ein Bauträger Wohnungen bauen. "Ein großes Geschäft wird nicht zu machen sein. Ich denke, dass wir plus minus null aus der Sache herausgehen", sagt Fronzek.