Um die 194 angemeldeten Fünftklässler aufnehmen zu können, hat die KGST ihre Kapazitäten aufgestockt

Tornesch/Schenefeld. "So viele Menschen waren noch nie in dieser Aula", sagte der Tornescher Bürgermeister und Schulverbandsvorsteher Roland Krügel. Grund dafür, dass die Aula der Tornescher Klaus-Groth-Schule (KGST) so voll war, war die Einschulung der neuen fünften Klassen. Und noch etwas war anders: Aus der Kooperativen Gesamtschule ist mit diesem Schuljahr eine Gemeinschaftsschule geworden. Und der Ansturm auf die Plätze war groß. 194 Fünftklässler wurden in acht Klassen eingeschult. "Darunter sind zwei Integrationsklassen, in denen sich jeweils nur 20 Schüler befinden", sagte Schulleiterin Rita Wittmaack.

Eigentlich hätten nur sieben Klassen eingerichtet werden sollen. Doch da das Kieler Ministerium darauf bestanden habe, dass die Plätze für die fünften Klasse an der neuen Gemeinschaftsschule unter allen Bewerbern verlost werden sollten, so Krügel, sei es dazu gekommen, dass zum Beispiel ein Kind aus Glückstadt angenommen worden sei, während Kinder direkt aus der Nachbarschaft der Schule abgelehnt worden wären. Dafür zeigten die betroffenen Eltern wenig Verständnis. Und auch Krügel vermochte die Weisung des Ministeriums, dass Kinder aus dem Bereich des Schulzweckverbandes nicht bevorzugt werden dürften, nicht so recht begreifen.

Deshalb mochte sich der Schulzweckverbandsvorsteher nicht mit dieser für ihn und einen Teil der Eltern unbefriedigenden Situation abfinden. Er setzte sich mit der Schulleitung zusammen, um nach einem Ausweg zu suchen. Gemeinsam wurde der Beschluss gefasst, statt mit sieben mit acht Klassen zu starten. Damit konnten alle 194 angemeldeten Schüler und Schülerinnen untergebracht werden. Und die glücklichen Gesichter der Eltern und Kindern zeigten während der Einschulungsfeier, dass diese Entscheidung Kummer bei den ursprünglich Abgelehnten vermieden hatte. So konnte trotz des großen Andrangs auf die neue Gemeinschaftsschule ungetrübt gefeiert werden.

Raumprobleme sieht Krügel nicht. "Bislang ist die Raumkapazität noch nicht ausgelastet", sagte der Bürgermeister. Zur Regel sollten achtzügige Jahrgänge nicht werden. Anders als bei anderen Gemeinschaftsschulen gibt es in Tornesch eine angegliederte Oberstufe, sodass die Schüler dort auch ihr Abitur ablegen können. Und wie die ursprüngliche Gesamtschule wird auch die neue Gemeinschaftsschule ganztags für die Schüler da sein.

Insgesamt konnten die Gemeinschaftsschulen einen großen Ansturm verzeichnen. Dabei ist Tornesch mit seinen 194 Schülern sicher im Spitzenfeld einzuordnen. Dass auch mit weniger Schülern eine Gemeinschaftsschule betrieben werden kann, zeigt unter anderem das Beispiel Schenefeld. Hier wurden 77 Schüler in drei Klassen, darunter eine integrative, eingeschult. Doch während die Tornescher Schüler in eine fertige Schule einziehen konnten, wird in Schenefeld noch gebaut, um die ehemalige Haupt- und Realschule zu einer Gemeinschaftsschule umzugestalten. Zwar sind der Verwaltungstrakt und die Cafeteria für die Schüler schon fertig, doch an dem neuen gemeinsamen Lehrerzimmer, in dem dann die ehemaligen Haupt- und Realschullehrer zusammenkommen werden, wird unter anderem noch gebaut, sagte Schulleiterin Ina Baumert. In einigen Monaten solle dann aber alles fertiggestellt sein. Noch wird übrigens nach einem Namen für die neue Schule gesucht.