Claus-Timm Carstens wird gerichtlich gegen seine Abberufung als Schulleiter der Gemeinschaftsschule Langelohe in Elmshorn vorgehen.

Elmshorn. Der Pädagoge will mithilfe einer einstweiligen Verfügung auf seinen alten Posten zurückkehren. Ein Antrag ist beim Verwaltungsgericht Schleswig eingereicht worden.

Wie berichtet, hatte sich Carstens Anfang Juni am landesweiten Lehrerstreik beteiligt. Weil er dies jedoch laut Beamtenrecht nicht darf, hatte Bildungsminister Ekkehard Klug (FDP) die Abberufung des Schuleiters verfügt. Carstens leitete seit Jahren die Hauptschule Langelohe, die mit der Realschule Propstenfeld zur Gemeinschaftsschule zusammengefasst worden ist. Als Leiter der neuen Einrichtung befand sich der Pädagoge in der Probezeit.

Zum gestrigen Schulbeginn war Carstens zwar als Lehrer an der Schule, die Leitung oblag jedoch seinem Stellvertreter. Nun will Carstens gerichtlich seine Rückkehr in die alte Funktion erzwingen. "Herr Carstens ist GEW-Mitglied, er erhält von uns für das Verfahren Rechtsschutz", bestätigt Bernd Schauer, Pressesprecher des Landesverbandes der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Unterdessen hat sich in Elmshorn nach WGE/Die Grünen auch die SPD auf die Seite des Schulleiters gestellt. "Durch diese Entscheidung werden nicht nur Carstens persönlich, sondern das gesamte Lehrerkollegium der Schule, die Schülerinnen und Schüler sowie letztlich auch die Stadt Elmshorn als Schulträger bestraft", kritisieren die SPD-Sprecher Dörte Köhne-Seiffert und Hans-Joachim Seiffert.

Die jetzt folgende Hängepartie um die Neubesetzung des Schulleiterpostens sei nicht im Sinne der Schüler und Lehrer der Einrichtung. "Die Gemeinschaftsschule befindet sich inmitten des Integrationsprozesses zweier Schulen und muss am Standort Langelohe zusammenwachsen. Dass dieser Prozess nach den Ferien ohne den bisherigen Schulleiter Carstens fortgesetzt werden muss, ist ein Rückschlag."