In der Elmshorner Nordakademie lernen die künftigen Ingenieure und Informatiker, wie die schweren Maschinen zu bedienen sind

Elmshorn. Sein starker Arm kann locker 30 Kilo stemmen, mit einem Bleistift zeichnen oder sogar einen Namen schreiben. Allerdings muss dafür die Programmierung des Industrieroboters stimmen. An der orangefarbenen Maschine dürfen sich ab sofort die angehenden Wirtschaftsingenieure und -informatiker an der Elmshorner Nordakademie versuchen.

Der Industrieroboter ist von einer Firma mit Sitz in Mannheim gebaut und später dann der Elmshorner Fachhochschule der Wirtschaft gespendet worden.

Den Schlüssel für das Technik-Labor, das aus Sicherheitsgründen stets verschlossen ist, hat Martin Hieronymus. Der 30 Jahre alte Diplom-Ingenieur leitet die Roboter-Seminare und sorgt dafür, dass die Programmierung immer stimmt. Schließlich kann der Roboterarm bei falscher Handhabung schon einmal unkontrollierte Bewegungen machen. Und das ist bei seinem Gewicht von 700 Kilogramm nicht ganz ungefährlich. Aus Sicherheitsgründen ist die Maschine daher auch von einem großen und massiven Gitterkäfig umgeben.

"Wir sind in Norddeutschland die einzige Hochschule, die Seminare für die Handhabung von Robotern anbieten kann", sagt Hieronymus. Die Gruppen umfassen maximal zwölf Studenten. Sie lernen zunächst Grundlagen, Aufbau, Kinematik, Klassifikation sowie die verschiedenen Einsatzbereiche des Roboters kennen. Schließlich stehen das Justieren des Roboters sowie das Programmieren und Bedienen des Control-Panel auf dem Lehrplan.

Zweimal pro Semester haben die Studenten die Möglichkeit, ihren "Roboter-Führerschein" zu machen oder genauer gesagt das Zertifikat Roboter-Bediener zu erwerben. Wer sich noch mehr in die Technologie einarbeiten möchte, hat anschließend die Möglichkeit, am Kuka-College Nord in Wolfsburg seinen Abschluss als Roboter-Programmierer zu machen.