Die Stadt investiert Millionen Euro in die Modernisierung, Dämmung und in Mensa-Bauten

Wedel. Hermann Glasenapp, Joachim Stammer, Thorsten Popp und Tim Nüß haben ihre Schulzeit lange hinter sich, doch trotzdem verbringen sie jetzt täglich Stunden um Stunden an der Gemeinschaftsschule Wedel. Das Quartett besteht aus Zimmerleuten, die das Dachgeschoss ausbauen: Da werden neue Stahlträger montiert und Gauben konstruiert, es werden noch Decken eingezogen und das Dach isoliert. Diese Arbeiten gehören zu den aufwändigsten, die in den Sommerferien an Wedels Schulen ablaufen. Zum Wohl der Wedeler Kinder sind viele Baustellen offen - an der Gemeinschaftsschule wird es noch eine Weile dauern, bis sie geschlossen ist.

Regina Flesken und Sven Pieper aus der Abteilung "Gebäudemanagement" der Stadtverwaltung haben die Handwerker im Blick. Von Urlaub ist in den Schulferien wenig zu merken. "Die Gemeinschaftsschule bekommt eine Profiloberstufe. Deshalb werden größere Klassen erwartet, also müssen Räume zusammengelegt werden", sagte Regina Flesken. Außerdem ziehen Verwaltung und Lehrerzimmer um. 500 000 Euro gibt die Stadt im laufenden Jahr dafür aus, 700 000 im kommenden Jahr.

Noch mehr Geld lässt sich Wedel den Umbau und die Sanierung der Regionalschule kosten. 1,15 Millionen Euro aktuell und 800 000 im Jahr 2011. Das gegenwärtige wuselige Ambiente auf manchen Fluren ist nicht etwa einer Horde pubertierender Schüler-Rowdys geschuldet, sondern den Umbaumaßnahmen. Handwerker brauchen Platz, deshalb stapeln sich Vitrinen und Stühle, Tafeln und Bauschutt, Ordner und Bücher in den Gängen. Klassenräume erhalten Mineralfaser-Akustikdecken, neue Heizkörper, Linoleum-Fußböden. Beim Neubau von Mensa und Klassenräumen hat sich einiges verzögert, das Planungsbüro wurde gewechselt, aber die Sanierung, bei der gleich einige Arbeiten zur Barrierefreiheit mit erledigt werden, läuft flott.

An der Pestalozzi-Förderschule sind ebenfalls Handwerker im Einsatz. Decken werden saniert, hinzu kommt eine intelligente Lichtsteuerung: Bewegungsmelder werden demnächst festlegen, wann es hell wird. Diese Investition von 60 000 Euro soll langfristig durch sinkende Energiekosten wieder hereinkommen.

Das Johann-Rist-Gymnasium ist sowohl außen wie innen Tummelplatz verschiedenster Gewerke. Weil die Schule eine Mensa bekam, musste ein Pausenhof geopfert werden - jetzt wird ein neuer Hof angelegt. Die Gestaltung der Außenanlagen allein kostet 110 000 Euro. "Intensive Bauunterhaltung" ist ein weiterer Posten auf der Liste: Einige Toiletten werden gefliest und mit neuem Porzellan versehen, Klassenzimmer renoviert.

Auch die Sporthalle am Steinberg ist zur Großbaustelle mutiert. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket der Bundesrepublik wird das Dach für insgesamt 670 000 Euro energetisch saniert, und oben drauf kommt dann noch die Bürgersolaranlage. Sie soll vom kommenden Herbst an den ersten Strom ans Netz liefern.