Nach dem Ausbau können ab 2013 mehr Züge in kürzeren Abständen eingesetzt werden

Hasloh/Quickborn. Fünf Tage lang ruhte der Verkehr. Seit Montag fährt die AKN wieder auf dem Abschnitt zwischen Quickborn und Hasloh. Noch auf einem Gleis. Jedoch wächst der zweite Schienenstrang täglich um einige Meter. Im Sommer 2011 soll der 3,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Quickborn-Süd und Hasloh dann zweigleisig befahrbar sein. Das Gesamtprojekt des Ausbaus zwischen Hamburg und Kaltenkirchen wird Ende 2012 oder Anfang 2013 fertiggestellt (siehe Info-Kasten). Mit dem ersten Bauabschnitt war vor zehn Jahren begonnen worden.

Ein Bau während des laufenden Betriebes ist zeitaufwendiger

"Während des laufenden Betriebes ein solches Vorhaben zu realisieren, ist schwierig und zeitaufwendig", erläutert Monika Busch, die Sprecherin des Bahnunternehmens. So müsse versucht werden, die Behinderungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Streckensperrungen, wie gerade jetzt passiert, würden daher in die Ferien gelegt, wenn nicht so viele Pendler die Regionalbahn nutzen.

Während der gerade beendeten Streckensperrung wurde neben dem Gleisneubau auch der bestehende Schienenstrang an diversen Problemstellen erneuert. "Was das zweite Gleis betrifft, sind wir im Zeitplan", berichtet Busch. Der Ausbau begann im November 2009. Zwar sei aufgrund des langen Winters ein Zeitverzug entstanden, die Arbeiten könnten jedoch plangemäß im Sommer 2011 auf diesem Abschnitt abgeschlossen werden.

Das Gleisbett selbst besteht aus vier Schichten. Ganz unten die Frostschutzschicht, die aus einem gekörnten Sandsteingemisch besteht. Es folgt die so genannte Planungsschutzschicht, die aus einem grobkörnigen Material besteht und der Wasserableitung dient. Darauf kommt das Schotterbett und darauf die Schwellen.

"Es wird nicht nur der Unterbau erstellt und die Gleise verlegt", sagt Busch. So müssten umfangreiche Versorgungsleitungen neben der Trasse entstehen, die etwa die Signaltechnik enthalten. Busch: "Für die Zweigleisigkeit muss die Signaltechnik komplett überarbeitet werden."

Langfristig soll eine S-Bahn zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt fahren

Wenn der etwa 140 Millionen Euro teure Ausbau zwischen Kaltenkirchen und Hamburg abgeschlossen ist, wird sich für die Fahrgäste zunächst nichts ändern. Zwar gilt die Zweigleisigkeit als Voraussetzung dafür, mehr Züge einsetzen und die Taktzeiten verdichten zu können. Dies ist aber noch Zukunftsmusik. Langfristig könnte auf der Strecke eine schnelle S-Bahn verkehren.

"Zunächst dient der Ausbau nur der Optimierung unseres Betriebsablaufs", erläutert Busch. Bei einer eingleisigen Trasse könnten sich die Züge nur in den Bahnhöfen und nicht auf freier Strecke begegnen. Sobald einer der Züge also verspätet ist, muss der Gegenzug warten und verspätet sich auch. Dank der Zweigleisigkeit wird also die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit erhöht - ein deutliches Plus für die Nutzer.