Rund 2,4 Millionen Euro werden in Umgestaltung, Neuausstattung und Wärmedämmung investiert

Barmstedt. Wohnraum-Besichtigung im ehemaligen Krankenhaus. Vom Keller bis zum Dachgeschoss ließ sich Oliver Stolz fast die gesamten 1800 Quadratmeter Nutzfläche zeigen, als wäre er der neue Mieter in dem altehrwürdigen Gemäuer aus dem Jahre 1914 an der Barmstedter Düsterlohe. Doch der Landrat ist Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes, das der Kreisjugendring seit Jahrzehnten als Jugendbildungsstätte nutzt. Im nächsten Jahr wird der dreigeschossige Backsteinbau komplett saniert. Und so zeigten Birgit Hammermann, Ingo Waschkau und Arne Naujokat dem Hausherrn alle Räumlichkeiten und erklärten ihm, wie sie Ende 2011 aussehen werden.

Einiges ist bereits fertig. Das Dach ist neu eingedeckt, die Heizungsanlage erneuert und mit modernster Brennwerttechnik ausgestattet. Auch das alte Plenum ist schon renoviert und bietet den Vereinen, Verbänden und Jugendorganisationen Seminarraum mit modernster Medientechnik an. "Die Fußball-Weltmeisterschaft konnten wir hier ideal in großer Runde verfolgen", sagt KJR-Geschäftsführer Waschkau.

Ab Mitte Februar ist das Victor-Andersen-Haus, wie die Jugendbildungsstätte nach ihrem ersten Jugendpfleger nach dem Krieg benannt ist, eine einzige Baustelle. Alle drei Etagen werden entkernt, saniert, nach neuestem Wärme-Standard gedämmt und zum Teil neu gestaltet und ausgestattet, erläutert Birgit Hammermann, Waschkaus Stellvertreterin. Insgesamt 2,4 Millionen Euro werden in die Sanierung investiert. 1,6 Millionen Euro davon trägt der Kreis, der Rest kommt aus Landes- und EU-Mitteln hinzu. Dann sollen die Energiekosten, die zurzeit rund 40 000 Euro im Jahr verschlingen, erheblich eingedämmt sein.

Mit höherer Bettenauslastung können mehr Einnahmen erzielt werden

Die Verantwortlichen vom KJR erhoffen sich davon einen weitern Schub für die Belegung ihrer vielseitigen Räumlichkeiten. Auch wenn Vorsitzender Naujokat sagt: "Wir sind kein Hotel, sondern eine Jugendbildungsstätte" - die Belegung der 70 Betten ist schon ein Einnahmeposten, auf den der KJR ungern verzichten möchte, betont Waschkau. "9980 Übernachtungen hatten wir voriges Jahr. Nach der Renovierung wollen wir die 10 000er-Marke übertreffen."

Schulklassen und Jugendgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet verbringen hier ihre Ferien, lassen sich schulen oder unternehmen von hier aus Ausflüge in die Umgebung. Das kostet zwischen 6,10 und neun Euro pro Übernachtung, je nachdem, ob die Jugendlichen aus dem Kreis Pinneberg oder von außerhalb kommen. Wer sich nicht selbst verpflegen möchte, kann für weitere 19 Euro am Tag Vollpension buchen, erklärt Birgit Hammermann.

Landrat Stolz zeigte sich beeindruckt von seinem ersten richtigen Besuch in der Jugendbildungsstätte. "Die Summe, die der Kreis in die Sanierung steckt, ist hoch. Aber das Geld ist perspektivisch gut angelegt.

Der Landrat dankt den Mitarbeitern und allen ehrenamtlichen Helfen

Für die nächsten 20 Jahre sei die Jugendbildungsstätte, deren laufender Betrieb vom Kreis mit 314 000 Euro im Jahr bezuschusst wird, auf dem neuesten Stand und die "hervorragend genutzten Räume" auf die heutigen Bedürfnisse und Anforderungen gut zugeschnitten. "Mein Respekt gilt den Mitarbeitern und den vielen ehrenamtlichen Helfern", betonte Stolz. "Mit ihrem Engagement tragen sie entscheidend dazu bei, dass junge Menschen gefördert und eingebunden werden."