Liegt die Ursache im System?

"Fische sterben im Mühlenteich"

Nach Auskunft von Gerhard Seggelke, Chef der Umweltstelle im Rathaus, war der Sauerstoffgehalt des Gewässers wegen der langen Hitzeperiode unter die kritische Grenze geraten

Hamburger Abendblatt 22. Juli

Nun sind Fischkadaver beseitigt. Die Feuerwehr hat warmes Wasser des Mühlenteiches zur Berieselung umgepumpt. Physikalisch-, chemische Vorgänge wurden zitiert.

Oder liegt die Ursache für die Situation im System? Oder hat es System, dass die Situation so geworden ist, wie sie von den Wedeler Bürgern wahrgenommen wird?

Die Wedeler Au wurde mit einem Planfeststellungsbeschluss vom 31. Oktober 1985 vor dem Hintergrund des VwVfG (Verwaltungsverfahrens Gesetzes) renaturiert und der Mühlenteich bis 1988 entschlammt. In der Folge entwickelten sich Empfehlungen wie Natura 2000, FFH (Flora Fauna Habitat) und EU-WRRL (Wasser Rahmenrichtlinie). Im Planfeststellungsbeschluss Punkt 12 wird ein einwandfreier Abfluss und die Gewährleistung für erforderliche Unterhaltungsarbeiten gefordert. In einem Protokoll des LANU ( Landesamt für Natur und Umwelt ) vom 29. September 2006 wird festgehalten: Es findet seit Jahren keine regelmäßige Unterhaltung mehr statt. Ein Unterhaltserfordernis ist aber absehbar bei weiteren Substratablagerungen. Heute, im Jahr 2010, ist die Au in Teilbereichen mit sichtbaren Sandbänken durchsetzt, obwohl die Tiefe nach Plan bei 70 bis 90 Zentimeter liegen soll. Dieser Zustand führt dazu, dass die verflachte Au wie ein Tauchsieder fungiert und den Mühlenteich aufheizt. Fische sterben.

In Papieren der Arbeitgruppe 19 - Mitarbeit der Verwaltung - zur EU-WRRL wird vorgeschlagen, eine Reduzierung der Entwässerungsleistung und eine Anhebung des Wasserstandes der Au in Betracht zu ziehen. Die Zielvorstellung dieser Maßnahmen ist zeitlich bis 2013 terminiert.

2010 ist wegen unterlassenen Unterhaltes der verlandeten Au die Reduzierung und Erhöhung des Wasserstandes erreicht. Die Au tritt bei Regen regelmäßig aus ihrem Bett und sorgt so für Überschwemmungen.

Nach geltendem Planfeststellungsbeschluss ist das nur mit einem neuen Planfeststellungsverfahren zulässig und jetzt illegal.

Sind Gesetze und Richtlinien als System so undurchsichtig, dass die verantwortlichen Verwaltungen sie nicht mehr verstehen?

Peter Pflüger, per E-Mail

Ich freue mich auf 2011

"Speedskater hadern mit Auflagen"

Der elfte Wedeler Inline-Cup könnte der letzte gewesen sein. Veranstalter hoffen auf Gespräch

Hamburger Abendblatt 26. Juli

Quo vadis Wedel-Marathon? Aus Sicht eines (Breitensport)Aktiven ginge der Verlust der Veranstaltung in erster Linie zu Lasten Wedels und der H-Dörfer: Übernachtungen, Gastronomie, Tourismuswert.

Obwohl ich aus der Region komme, habe ich erst durch mehrfache Teilnahme an der Veranstaltung die H-Dörfer schätzen gelernt und bin regelmäßiger Gast bei Veranstaltungen mit entsprechendem Umsatz für dortigen Betriebe. Nebenbei ist auch unser Sport auch für die Jedermänner - man beachte den Bericht zum "kleinen" Großen Fabian Hupe - imstande, Kinder in Bewegung und zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung zu bringen. Dies also bitte nicht ganz außer acht lassen.

Zur Teilnehmerzahl sei erläutert, dass diese nicht zuletzt durch ein Rennen in Bremen nur eine Woche vorher geschmälert wurde. Nicht Jede/r hat Zeit und Geld für zwei Veranstaltungen. Das wird aber schon nächstes Jahr entzerrt sein. Sicher muss man prüfen, wie die Attraktivität (Strecke, Start/Zielbereich) gesteigert werden kann. Sei es durch Hinzunahme anderer Sportarten oder Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen.

Hier ist auch die lokale Wirtschaft, aber auch die Stadt und die umliegenden Gemeinden gefordert, zu prüfen, wie wir den Wedeler Inline Cup zum Win-Win für alle machen können. Insgesamt hat der TSV Wedel hier über Jahre mit viel Engagement und Herzblut eine erstklassige Veranstaltung zur Institution gemacht, die aufzugeben sehr kurzsichtig wäre. Insofern, man/frau sieht sich beim 12. Wedeler-Inline-Cup 2011 - ich freu mich drauf.

Markus Schmidt, Schenefeld

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an pz@abendblatt.de oder per Post an die Pinneberger Zeitung, Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg