Nach dem Gas- übernehmen die Stadtwerke auch das Stromnetz

Rellingen/Elmshorn. Manchmal hat Rellingens amtierender Bürgermeister Sinn für blumige Aussagen. So sprach Eckhard Schlesselmann (CDU) bei der Unterzeichnung des Wegenutzungsabkommens mit der Elmshorner Bürgermeisterin Brigitte Fronzek von einem "geschichtsträchtigen Vertrag". Das folgenreiche Ereignis fand in gelockerte Atmosphäre im Rellinger Rathaus statt. "Das ist ja fast wie eine Hochzeit hier", sagte Schlesselmann schmunzelnd. Doch das Trauzimmer nebenan war anderweitig belegt.

Um im Bild zu bleiben: Als neuen Lebensabschnittspartner erkor die Gemeinde ein weiteres Mal die Elmshorner Stadtwerke. Sie übernehmen nach Auslaufen des 20 Jahre währenden Vertrags mit dem Energie-Riesen E.on-Hanse mit Beginn des kommenden Jahres das Rellinger Stromnetz. Bereits vor einem Jahr war mit den Stadtwerken Elmshorn in Sachen Gasnetz ein entsprechender Vertrag geschlossen worden.

Der Abschied vom bisherigen Partner fällt den Rellingern nicht schwer. Schlesselmann sagte, man hätte es künftig nicht mehr mit einem anonymen Konzern und Service-Hotlines zu tun, in denen die Kunden in Warteschleifen "verhungerten", sondern mit erstklassigem Kundendienst vor Ort.

Doch zunächst müssen die Übernahme-Konditionen mit E.on ausgehandelt werden Das verlangt einen langen Atem. Brigitte Fronzek mutmaßte, dass der Großkonzern bei der Bewertung des Netzes versuchen werde, eine Art Strafzoll zu erheben, weil E.on nach Auslaufen des Vertrages nicht erneut zum Zuge gekommen sei.

Übrigens: Für die Rellinger Strom-Abnehmer ändert sich wie auch beim Gas nichts. Weiterhin kann der Energieversorger für den Haushalt frei gewählt werden.