Lehrer und Mitarbeiter des Moorreger Redaktionsteams wollten endlich an die Spitze

Moorrege. Sie haben zwei Mal Bronze geholt und landeten vier Mal auf Platz zwei beim Landeswettbewerb. Jetzt wollten sie endlich an die Spitze. Sie, das sind die Mitarbeiter des Redaktions-Teams für das Schöler-Daagblatt am Schulzentrum in Moorrege. Doch einen Sieger gab es dieses Mal nicht - der nach Empfinden der Akteure ungeliebte Hauptschulzweig unter den Schülerzeitungen blieb ohne Sieger.

"Ich bin sauer und enttäuscht", sagt Lehrer Tobias Führmann. Er betreut das Schülerzeitungsprojekt und war bereits vorab von den Organisatoren der Jugendpresse Schleswig-Holstein angesprochen worden. Man wolle die Hauptschulzeitungen aus der Wertung rausnehmen, da nur zwei Schulen - neben Moorrege noch Hörnerkirchen gemeldet hätten. Im Zuge der bildungspolitischen Reformen solle der Titel Hauptschule ohnehin verschwinden.

"Ich arbeite seit diesem Jahr an einer Regionalschule und kann versichern, es gibt noch die Hauptschulen, allerdings unter dem Deckmantel der Regionalschule", sagt Lehrer Führmann. Denn bislang ist geplant, ab der siebten Klasse Haupt- und Realschulzweige zu führen. Aber wenn es künftig nur die Wertung Regionalschule gebe, würden die reinen Hauptschulredaktionen wie in Moorrege keine Chance mehr gegen die von Realschülern dominierten Redaktionen haben.

Um den Moorregern entgegenzukommen, öffnete die Jury die Wertung in Real- und Regionalschulen sowie Hauptschulzweig an Regionalschulen. Für beide eingereichten Hauptschul-Ausgaben vergab die Jury zwei zweite Plätze. Es gebe im Sport auch nicht zwei Sieger, hieß es von Seiten der Jury.

Lehrer Führmann bringt diese Entscheidung auf die Palme: "Bei Olympia gibt es bei Zeit- oder Punktgleichheit auch zwei erste Plätze. Wir fühlen uns verschaukelt und zurückgesetzt."

Nur wenig Linderung brachte die auch mit Platz zwei verbundene Qualifikation für den Bundeswettbewerb. Und auch das Lob der Wertungsrichter über die Verbundenheit der Schüler zur Region reichte nicht, um das Team und seinen Betreuer aufzumuntern. Stattdessen fuhren sie "platt" nach der Preisverleihung in Kiel nach Hause.