Einsatz auf den Schienen nach Bahnunfall mit Auto und AKN-Triebwagen.

Hasloh. Als die Strategen der Freiwilligen Feuerwehr Hasloh ihre Großübung planten, konnte niemand ahnen, dass die Nacht zum Sonnabend die bisher heißeste des Jahres werden würde. Dessen ungeachtet zogen alle Beteiligten - schwitzend in ihren schweren Schutzanzügen und leidend unter der Plackerei mit Tragspritzentransport und Draisinenfahrten auf dem Gleiskörper - bei tropischer Schwüle das Programm durch.

Die Einsatzlage: Am Bahnübergang Klövensteen war ein Pkw mit drei Insassen nach Missachtung des Haltesignals und der Halbschranken auf den Gleisen von einem AKN-Zug erfasst und hundert Meter weit mitgeschleift worden. Um das Szenario so realistisch wie möglich zu machen, hatte die Bahngesellschaft einen Doppeltriebwagen zur Verfügung gestellt. Ein Schrott-Pkw auf den Gleisen rundete das Einsatzbild ab. Die Feuerwehren aus Hasloh und Quickborn, verstärkt von Kräften des Roten Kreuzes aus Quickborn sowie dem Technischen Hilfswerk aus Barmstedt, mussten nicht nur die nach Einsatzlage lebensgefährlich verletzten Autoinsassen befreien, sondern auch 30 Fahrgäste versorgen, die sich ebenfalls schwere Blessuren beim Zusammenprall zugezogen hatten.

Als Verletztendarsteller agierten 30 DRK-Mitglieder aus Wedel, die - geschminkt und vor Schmerzen schreiend - manchen gestandenen Feuerwehrmann beeindruckten. "Das war an Echtheit kaum zu überbieten", sagte Haslohs Feuerwehrsprecher Manfred Meyer. Sogar Notfallseelsorger und ein Notfallmanager der AKN waren vor Ort, um eingreifen zu können.

Insgesamt 150 Helfer testeten gemeinsamen Großeinsatz

Beim Pkw-Einsatz mussten die Feuerwehrleute mit hydraulischen Rettungsscheren arbeiten. Der Nahverkehrszug war in der Simulation beim Aufprall in Brand geraten. Rauch drang in den Fahrgastraum ein, die Türen waren blockiert und konnten deshalb von den Einsätzkräften nur manuell geöffnet werden.

Insgesamt waren 150 Frauen und Männer an der Großübung beteiligt. Die Hasloher sind den Verantwortlichen des Bahnunternehmens AKN besonders dankbar, dass um zwei Uhr nachts eigens ein Triebwagen und die Strecke als Übungsprojekt zur Verfügung gestellt wurden.

"Seit dem zweigleisigen Ausbau wird mit dichterer Zugfolge und erhöhtem Tempo gefahren", sagt Feuerwehrsprecher Meyer. Grund genug für die Rettungskräfte, den Notfall zu proben. Kritik gab es während der fünfstündigen Einsatzübung wegen einiger Fehlverbindungen während der Alarmierung.