Die vom Pinneberger Kreistag eingesetzte Jury zeichnet Wedeler Malerin und Appener Musiker aus.

Kreis Pinneberg. Der Kreis Pinneberg zeichnet zwei international tätige Künstler aus. Der Anerkennungspreis, der mit 5000 Euro dotiert ist, geht an die gebürtige Barmstedterin und jetzt in Wedel lebende bildende Künstlerin Sabine Mohr. Und der Kontrabassist Alexander Suslin, der in Moskau geboren wurde und jetzt in Appen lebt, erhält den Förderpreis in Höhe von 2500 Euro. "Die Kreiskulturpreisjury hat sich einstimmig auf die Preisträger geeinigt", berichtete Juryvorsitzender Klaus G. Bremer. Er freut sich über das gemeinsame Votum.

Sabine Mohr würde ihre Arbeiten gern auf der Barmstedter Schlossinsel zeigen

Sabine Mohr zeigte sich gerührt über die Auszeichnung. "Ich möchte sie meiner verstorbenen Mutter Ingeborg Gerding widmen", sagte sie. Und weil sie als Kind mit ihren Eltern im Gerichtsschreiberhaus auf der Barmstedter Schlossinsel gewohnt hat, bevor die Familie nach Wedel umgezogen ist, wäre es ihr Wunsch, ihre Werke einmal an der Stätte ihrer Kindheit auszustellen.

Die 54-Jährige zeichnet sich durch vielfältige künstlerische Tätigkeiten aus. An der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studierte sie Malerei, Grafik und Design. In ihren Raumkonzepten, die sie fürs Theater erarbeitet hat, ihren Installationen, den Werken für den öffentlichen Raum - wie im Hamburger Bahnhof Sternschanze - spielt die Bedeutung des Ortes als Erlebnis- und Begegnungsraum eine entscheidende Rolle. Ihre Werke hat die Künstlerin auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert.

"Die Wahl für den Förderpreis fiel auf Alexander Suslin, weil er sich im besonderen Maße für die zeitgenössische Musik einsetzt", sagte Gerhardt Folkerts als Sprecher der Jurysparte Musik. "Klassik ist für mich ebenso wichtig", ergänzte der 36-jährige Preisträger. Aber selbstverständlich versucht er, in seinen Programmen auch immer die Neue Musik einfließen zu lassen. So hat die in Appen lebende Komponistin Sofia Gubaidulina seinetwegen eine Reihe von ihren Werken für Kontrabass umgeschrieben und dem Bassisten die Komposition "Sotto voce" gewidmet.

Als Kind in Moskau nahm er bereits Geigenunterricht, doch als seine Eltern 1981 nach Deutschland kamen, fanden sie nicht sofort einen passenden Lehrer für ihn. Als er dann wieder in die Musik einstieg, war es zu spät für die Geige, es sei ihm als "Späteinsteiger" nur der Kontrabass geblieben. Er spielt auch gern Rockmusik auf dem elektronischen Bass. Als Kontrabassist in einem Orchester zu spielen, sei sein Ziel nicht. Lieber tritt er mit seinem Ensemble "Mobile" auf. "Den Kreiskulturpreis zu bekommen, ist eine große Ehre für mich", sagte der Musiker.

Offiziell wird der Kreiskulturpreis am ersten Sonntag im November verliehen

"Es ist schon eine gute Tradition, dass die Kreiskulturpreise im Rahmen eines Festaktes am ersten Sonntag im November verliehen werden", sagte Bremer. In diesem Jahr wird der Termin der 7. November sein. Die Feierstunde soll um 11 Uhr beginnen. Dann werden auch Arbeiten von Sabine Mohr gezeigt, und Alexander Suslin wird für die Besucher spielen.

Juryvorsitzender Bremer ist froh, dass es für den Förderpreis keine Altersbeschränkung gibt, wie sie gelegentlich diskutiert wird. "Sonst hätten wir ihn in diesem Jahr nicht vergeben können", sagt er, da keine ganz jungen Bewerber unter den Vorschlägen waren. In den beiden Preisträgern sieht er eine gute Wahl für diese Auszeichnung.