Ella Flatau aus dem dänischen Sölleröd wird zugeschrieben, 1954 den ersten Waldkindergarten gegründet zu haben.

Zunächst ging sie mit den eigenen Kindern ins Freie. Nachbarn und andere Eltern fanden die Idee gut und ließen ihre Kinder ebenfalls mitgehen.

In Deutschland gilt Ursula Sube als Gründerin des ersten Naturkindergartens. Ein Konzept hatte sie nicht, heißt es in einer Doktorarbeit, die Peter Häfner an der Heidelberger Uni schrieb. Durch den Tod ihres Mannes musste sie allein für ihren Sohn, 5, sorgen. Da es an Kindergartenplätze mangelte, entschloss sie sich, 1968 einen Waldkindergarten zu gründen. Nach anfänglicher Skepsis der Ämter bekam sie die Genehmigung 15 Kinder mit in den Wald zu nehmen. Sie wurde nie finanziell von staatlicher Seite unterstützt und lebte ausschließlich von Elternbeiträgen.

Offiziell startete die deutsche Waldkindergarten-Bewegung erst in den 90er-Jahren. Die Erzieherinnen Kerstin Jebsen und Petra Jäger ahmten1993 in Flensburg das dänische Modell nach. Heute gibt es etwa 400 Waldkindergärten in Deutschland.

Jetzt wollen Eltern ihrem Nachwuchs das Leben in der Natur wieder näher bringen. Im Wald lernen sie, nicht nur über Stock und Stein zu hüpfen, sondern auch damit zu spielen, Pflanzen und Tiere zu achten.