Projektgesellschaft Norderelbe betreut Vorhaben vom Hafenkonzept bis zum Siloabriss

Kreis Pinneberg. Nicht nur kompetente Beratung und Kontakte bietet diese Denkschmiede an. Sie initiiert auch Projekte und sorgt für deren finanzielle Umsetzbarkeit, indem sie vorhandene Fördertöpfe ausschöpfen hilft. Ob Hafenkonzept in Wedel, geplanter Abriss des Hafensilos in Uetersen oder die inzwischen verworfene Idee, die Insel Helgoland mit ihrer vorgelagerten Düne zu verbinden - alle diese Projekte sind unter der Federführung der Projektgesellschaft Norderelbe entstanden, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP in Tornesch mit ihrem Steinburger Pendant egeb vor drei Jahren gegründet hat. Investitionen von insgesamt 4,1 Millionen Euro konnten seit 2007 allein für den Kreis Pinneberg ausgelöst werden, zog jetzt WEP-Geschäftsführer Harald G. Schroers eine positive Zwischenbilanz.

2,75 Millionen Euro an Fördergeldern für Projekte ausgeschöpft

"Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben." So konnten für die verschiedenen Entwicklungskonzepte 2,75 Millionen Euro an Fördergeldern von Bund und Europäischer Union eingeworben werden. Schroers fordert die Kommunen auf, mit ihren Ideen für eine zukünftige Stadtentwicklung an die WEP und ihre Projektgesellschaft heranzutreten.

Denn: "Es sind noch Fördergelder da, die nicht ausgeschöpft sind. Wir prüfen jede Idee auf ihre Tragfähigkeit und betreuen sie von Anfang an bis zur Antragstellung."

Beispiel Hafensilo Uetersen: Das zusammen mit der Rosenstadt und einem Ingenieurbüro ausgearbeitete Konzept sieht vor, dass der seit Jahren ungenutzte Getreidespeicher am Stichhafen endlich abgebrochen werden soll, um so eine maritime Fläche von 3000 Quadratmetern mitten in der Stadt für Wohnungsbau und Betriebsansiedlungen attraktiv zu machen. 1,1 Millionen Euro sollen dafür investiert werden, erläutert Julia Klein von der Norderelbe-Gesellschaft.

In Wedel ist es das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, das mit Hilfe der WEP und ihrer Tochtergesellschaft erstellt werden konnte und den Stadthafen an der Elbe wieder beleben soll. Für Helgoland wurden für 150 000 Euro mehrere Szenarien entwickelt, die den Tourismus ankurbeln sollen. Neben der Aufschüttung einer Landverbindung zur Düne, die nun doch nicht verwirklicht wird, ist dort auch der Ausbau des Südhafens beschrieben, der Gesamtinvestitionen von bis zu 17 Millionen Euro vorsieht, erklärt Schroers.

"Bildungs-Makler" berät Unternehmen, Mitarbeiter zu qualifizieren

Aber auch die Unternehmen selbst konnten dank der Norderelbe-Initiative unterstützt werden, erläutert der WEP-Chef. So berät Harald Beltz kleinere und mittlere Betriebe, wie sie ihre Mitarbeiter weiterqualifizieren und schulen können. "Die Bandbreite reicht da vom Schutzgas-Schweiß-Kurs bis zum Führungskräfte-Seminar", sagt Schroers.

Dieser "Bildungs-Makler" koste die Unternehmen keinen Cent. Insgesamt 60 Firmen nutzten jedes Jahr dieses Angebot, das die WEP zusammen mit den Volkshochschulen und Wirtschaftsverbänden organisiere und ein Gesamtvolumen von 1,6 Millionen Euro habe. Auch Existenzgründerseminare würden von diesen Fördertöpfen profitieren, die aus Hartz-IV-Empfängern mit der richtig umgesetzten Geschäftsidee für eine geeignete Selbstständigkeit schnell die eigenen Chefs machen könnten, wirbt Schroers. Insgesamt läuft dieses von Bund und EU geförderte "Zukunftsprogramm Wirtschaft" noch bis 2013. Landesweit stehen dafür pro Jahr etwa 100 Millionen Euro zur Verfügung. Im gesamten Zeitraum von 2007 bis 2013 sind es rund 720 Millionen Euro, die für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein investiert werden können.

Die Förderprogramme mussten im Kreis erst bekannt gemacht werden

Die Projektgesellschaft Norderelbe unterhält ihre regionale Geschäftsstelle in Itzehoe. Sie koordiniert alle Projekte für das Zukunftsprogramm Wirtschaft von Heide bis Bad Segeberg, also für die Landkreise Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg und Segeberg sowie die kreisfreie Stadt Neumünster.

Die Städte und Gemeinden im Kreis Pinneberg mussten erst lernen, diese Fördergelder abzurufen, sagt Schroers. In Flensburg oder Brunsbüttel habe sich diese Förderkultur schon länger etabliert. "Hier mussten wir dieses Programm erst einmal bekannt machen."

www.pg-norderelbe.de