Gemeinschaft “Draco inter mares“ beim zweiten “Markttreyben“ im Klosterbezirk
Uetersen. Schwerter und Äxte, Ritter und Rüstung, Burgfräuleins und mittelalterliches Lagerleben - beim "Markttreyben zu Ueterst End" auf dem Uetersener Klostergelände konnten die Besucher am Wochenende in die Welt des Mittelalters eintauchen. Wie beim großen Erfolg des ersten "Markttreybens" vor einem Jahr im Rahmen der 775-Jahr-Feier der Stadt Uetersen gab es zahlreiche Mitmachaktionen rund um die authentisch gestalteten Zelte und Stände.
"Draco inter mares" ist eine Gemeinschaft, die sich der Darstellung mittelalterlicher Kampftechniken verschrieben hat. Die elf Kämpfer, allesamt aus dem südlichen Holstein, veranstalten ihre Lager mit ihren Familien und Partnern. Alle verbindet die Leidenschaft fürs Mittelalter. So waren die Schaukämpfe der Ritter ebenso Publikumsmagnet wie die Vorträge eines Geschichtenerzählers und Konzerte. Händler verkauften zwischen Klosterkirche, Herrenhaus und Teehaus alle möglichen Güter von Schmuck über Lederwaren bis zu Trinkhörnern. Nachts war das ganze Lager mit Fackeln, Öllampen und Lagerfeuern beleuchtet. Auch die Kirchengemeinde reihte sich ein, Höhepunkt war ein mittelalterlicher Gottesdienst am Sonntag auf dem Burgplatz, wo ein Feldaltar errichtet wurde.
Überhaupt bildet das Klostergelände einen idealen Schauplatz. Im Mittelalter standen in der Nähe des heutigen Klostergebiets von Uetersen zwei Burgen der Ritter von Barmstede. Der abgelegene Ort war das äußerste Ende ihres Herrschaftsbereichs, das "uterst End". 1234 bestimmte Heinrich II. von Barmstede seinen Besitz am Marschrand zu einer geistlichen Stiftung. Es entstand ein Zisterzienser-Kloster. Durch Schenkungen, Stiftungen und Zukauf wuchs die Bedeutung in den folgenden Jahrhunderten stetig. Zum Kloster gehörten in den besten Zeiten große Ländereien, eine Ziegelei, ein Steinbruch, eine Fischerei und mehrere Mühlen. In der Umgebung dieses bedeutenden Wirtschaftbetriebes Kloster siedelten sich Handwerker und Händler an. Das Kloster wurde die Keimzelle des Fleckens Uetersen - der ideale Platz für das "Markttreyben", das nicht ganz so gut besucht war wie vor einem Jahr.