Schenefeld. Es kommt Schwung in Schenefelds Dauer-Baustelle. Seit Jahrzehnten kämpft die Stadt um einen eigenen Friedhof. Jetzt gibt es eine neue Variante, die sich auch relativ schnell umsetzen lassen würde. Im Visier ist eine Fläche am Sandstückenweg. Die 20 000 Quadratmeter schmiegen sich an ein Wäldchen. In unmittelbarer Nachbarschaft grenzt es an das neue Trauerzentrum, das das Hamburger Unternehmen Seemann dort errichtet hat. Die perfekte Umgebung also für einen Friedhof - findet zumindest die Schenefelder SPD. Die Christdemokraten halten sich da bedeckter. Sie favorisieren weiterhin eine bereits geprüfte Fläche am Kameruner Weg. Diese ist allerdings in Privatbesitz und konnte von der Stadt bislang nicht erworben werden.

Gemeinsam verständigten sich die Parteien trotzdem darauf, eine geologischen Untersuchung des Areals am Sandstückenweg in Auftrag zu geben. Das soll jetzt zeitnah geschehen, wie Stadtplaner Günter Leimert auf Nachfrage verspricht. Bereits nach der Sommerpause sollen die Ergebnisse auf den Tisch der eigens für den Friedhof eingerichteten Arbeitsgruppe. Zusätzlich wird die Stadtverwaltung die Kosten ermitteln und die Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Busanbindung präsentierten.

Seit Jahrzehnten bemühen sich Schenefelder Politiker und Bürgermeister um den stadteigenen Friedhof. Bislang ohne Erfolg. Entweder waren Grundstücke aufgrund der Bodenverhältnisse ungeeignet oder die Besitzer wollten nicht verkaufen. Fahrt nahm die Diskussion wieder auf, nachdem sich die SPD offiziell vom konventionellen Plan verabschiedete und einen Urnenfriedhof favorisierte. Den möchte sie am Sandstückenweg verwirklichen.

Knackpunkt: Von den 20 000 Quadratmetern gehört der Stadt nur die Hälfte. Der Teil zur Straße hin müsste erworben werden. Zudem ist der Boden sehr lehmig. Er müsste für Erdbestattungen in Teilbereichen ausgetauscht werden. Klar ist: Die Politik will in Sachen Friedhof weiterkommen, seitdem eine Mehrheit der Schenefelder Bürger bei einer Umfrage im Mai für einen Friedhof votierte.