Der kaufmännische Werkleiter Thomas Horstmann hört auf

Barmstedt. Er war der finanzstrategische Kopf hinter dem erfolgreichen Expansionskurs der Stadtwerke Barmstedt. Jetzt ist Thomas Horstmann, 59, neun Jahre lang der kaufmännische Werkleiter und damit der wichtigste Berater von Barmstedts Werkleiter Fred Freyermuth, auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet worden.

Die unterschiedlichen Temperamente an der Spitze der Stadtwerke seien der Schlüssel zum Erfolg gewesen, sagte Werkleiter Freyermuth bei der Verabschiedung von Thomas Horstmann. Dieser sei ein Freund des Dressurreitens und daher immer korrekt, nüchtern und auf eine gesunde Kostenstruktur bedacht. Er habe sich ideal ergänzt mit seinem Stil, der eher dem "Westernreiten" entspreche: forsch nach vorne über Stock und Stein im Galopp, erzählte Freyermuth. Er, der Visionär, der vor sieben Jahren den Expansionskurs der Stadtwerke Barmstedt eingeleitet hat, brauchte einen Mann an der Seite, der diesen Kurs kalkulatorisch absicherte.

Die Entwicklung dieses Führungsgespanns könne sich sehen lassen, meint Dietrich Tetz, der Vorsitzende des Werkausschusses. Seit 2004 konnte der Jahresumsatz auf 40 Millionen Euro und der Gewinn auf vier Millionen Euro jeweils vervierfacht werden. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seitdem auf 70 Beschäftigte verdoppelt.

Dies gelang vor allem dadurch, dass die Stadtwerke Barmstedt auch außerhalb des Stadtgebiets Strom und Gas an private und gewerbliche Kunden verkaufen. Inzwischen beziehen 20 000 Haushalte und Firmen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen ihre Energie aus Barmstedt.

"Sie haben Barmstedt einen großen Dienst erwiesen", lobte Bürgermeister Nils Hammermann den scheidenden kaufmännischen Werkleiter. Dessen Posten übernimmt Rickmer Timm, 47. Er arbeitete zuvor für eine Wirtschaftsberatungsgesellschaft.