Schuldenturm
21. Oktober, "Leuchtturm-Projekt für Tornesch"
Der ehemalige Vorsitzende des FC Union und Insider der Verwaltung legte im Jahr 1998 einen bereits recht euphorischen Erlösplan, zur Not mit Einbeziehung des Kleingartengeländes, für die Finanzierung eines neuen Sportzentrums vor.
Damals ausgehend von einem Quadratmeterpreis von 300 Mark, also 4,5 Millionen Mark, was heute realistisch zu nennen ist, zumindest nach Einschätzung des Katasteramts.
Auch die Träume waren noch tragbar, wären in der Größenordnung auch fast eine "Nullnummer" für die Stadt. Selbst wenn es dem FCU bei der Einnahmesituation weiterhin schwer fallen würde, den Zuschussbedarf zu senken, selbst bei Ausblendung von Abschreibung und Eigenverzinsung.
Ein solches Konzept wäre auch vernünftig, wenn die anderen Vereine wie Tennis und andere darin eingebunden wären (echtes Sportzentrum). Man bedenke: Zuschüsse gibt es nur, wenn der beantragende Verein die alleinige Verfügungsgewalt hat. Für die beiden nun mit einbezogenen Gewerbebetriebe (Soccerhalle, Gastronomie) gibt es gar keine Zuschüsse.
Sicher kann auch ein Verein ein Gewerbebetrieb führen, wenn er das Know How und die Fachkräfte hat, nur wer soll es denn da machen und wer trägt das Risiko? Der FCU, welcher nicht einmal ein Promille Eigenkapital hat oder doch die bereits verschuldete Stadt?
Wenn dieses Modell so gewinnträchtig sein soll, fragt man sich, warum Rummenigge und Co. nicht schon lange ein Gelände im Gewerbegebiet Oha in Beschlag genommen haben, um diese Gewinne einzustreichen.
Ich frage mich auch, mit welchen weiteren Tricksereien Zuschüsse eingeworben werden sollen, wo eine Bedingung ist, nicht mehr als 50 Prozent auf dem Kapitalmarkt aufzunehmen, oder bei allen mindestens 20 Prozent Eigenkapital vorhanden sein muss.
Es ist ein Schuldenturm und kein Leuchtturmprojekt für Tornesch. Hier sollte dem Trend gefolgt werden und wie üblich Leuchttürme abgeschaltet werden!
Wir haben bereits jetzt die höchste Pro-Kopf-Verschuldung seit 1983, auch ohne diese Maßnahme.
Holger Stoss
Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an pinneberg@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Pinneberg, Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg