Wusstet ihr, dass es Vögel gibt, die ihren Namen rufen können? Der berühmteste Namen-Rufer ist der Kuckuck, auch wegen seines Brutverhaltens.

Nächste Woche beginnt der Mai. Für viele Menschen ist es der schönste Monat im Jahr. Es blühen die Maiglöckchen, auf den Wiesen Margeriten und ein Meer voll gelber Blütenköpfe des Löwenzahns. Vor allem aber sind unsere Singvögel jetzt kaum mehr zu halten. Wusstet ihr, dass es Vögel gibt, die ihren Namen rufen können? Der berühmteste Namen-Rufer ist der Kuckuck. Ab Ende April hört man das bekannte "kuck-uck" in der Feldflur und an Waldrändern. Der Kuckuck ist übrigens nicht nur seines Namens wegen bekannt, sondern auch durch sein Brutverhalten. Er baut er kein Nest, sondern legt seine Eier in Nester anderer Vögel und lässt brüten. Dem Weidenlaubsänger haben die "zilp-zalp-zilp-zalp"-Strophen den Artnamen Zilpzalp beschert. Der unermüdliche Sänger ist kleiner als ein Spatz, turnt geschäftig in den Baumkronen umher und ruft von März bis Ende Oktober in Wäldern, Gärten und Parkanlagen seinen Namen.

Ein weiterer gerufener Artname findet sich beim Distelfink. Er ist unter seinem Ruf "stig-litt" als Stieglitz bekannt. "Rab-rab" rufen die Kolkraben und "kräh" die Rabenkrähen. U-hu geht auf den zweisilbigen Ruf zurück, mit dem die größte europäische Eule ihr Revier akustisch abgrenzt und um einen Partner wirbt. Die Vögel heißen natürlich nicht zufällig so, wie sie rufen.

Die Namen Kuckuck, Rabe und Uhu sind lautmalerische Namen, das heißt: Die Menschen haben die Vogelrufe gehört und den Vögeln entsprechend dem Klang Namen gegeben. Klingt ein Wort so wie ein Geräusch - wie beim Wort zischen zum Beispiel - dann nennt man das Lautmalerei. Das Fachwort heißt Onomatopoetica.