Westerhorn/Elmshorn. Der Prozess um den tödlichen Unfall auf dem Bahnübergang Dauenhof in Westerhorn zieht sich in die Länge. Auch am gestrigen dritten Prozesstag gegen den verantwortlichen Sicherungsposten Matthias J., 37, konnte Richter Jörg Distelmeier kein Urteil verkünden. Distelmeier will ein Sachverständigengutachten einholen - und das lässt auf sich warten. Die Fortsetzung des Verfahrens, in dem Matthias J. unter anderem fahrlässige Tötung und gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr vorgeworfen wird, findet am 14. Mai statt.

Matthias J. soll am 4. Juni 2010 den Bahnübergang Dauenhof in Westerhorn freigegeben haben, obwohl sich mit Tempo 160 ein Regionalexpress näherte. Dieser prallte gegen den Renault von Rolf F. (64), der auf der Stelle tot war. Die Schranken waren aufgrund von Bauarbeiten außer Betrieb. Matthias J. trug als Bahnübergangsposten die Verantwortung, dass der Übergang vor den Zugdurchfahrten für den Verkehr gesperrt wurde. Strittig ist, ob Matthias J. auf möglicherweise falsche Angaben des Bahnfahrdienstleiters vertraute. Das hatten seine beiden Hilfsposten ausgesagt. Fahrdienstleiter sowie Experten der Bahn hatten das bestritten. Jetzt kommt es auf einen unabhängigen Gutachter an, der jedoch für seine Untersuchung noch Zeit benötigt.