Die teuerste Immobilie des Pinneberg-Kreises liegt in Wedel. Das günstigste Eigenheim (70.000 Euro) findet sich in Brande-Hörnerkirchen.

Wedel. Nirgendwo im Kreis Pinneberg sind die Immobilien so teuer wie in Wedel. Das belegen eine Studie der Landesbausparkasse (LBS) - und eine Recherche der Abendblatt-Regionalausgabe Pinneberg: Das teuerste Eigenheim, das derzeit zum Verkauf steht, soll 3,75 Millionen Euro einbringen und liegt am Wedeler Elbufer. Am billigsten gelangen Interessenten dagegen in Brande-Hörnerkirchen in die eigenen vier Wände: Dort wird ein Einfamilienhaus für 70.000 Euro angeboten. Das Schnäppchen hat jedoch einen Haken - es ist reif für den Abriss.

Das teuerste Objekt kreisweit wird von der BHW Immobilien GmbH mit Sitz in Wedel vermarktet. "Das ist ein wirklich außergewöhnliches Objekt", schwärmt Vertriebsleiter Matthias Kolbe. Und in der Tat sind die Zahlen beeindruckend: Das reetgedeckte Anwesen bietet 550 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf zwölf Zimmer, und liegt auf einem uneinsehbaren, 17.500 Quadratmeter großen Gelände.

Ein Hamburger Reeder errichtete das Gebäudeensemble bereits 1949, es folgten bis 2009 laufende Renovierungen und Umgestaltungen. Dennoch sind heute noch viele maritime Einflüsse sichtbar. Ein 18 Meter großer Pool, ein eigenes, reetgedecktes Badehaus und viele weitere Extras wie eine im Boden versenkbare Fensterfront in der Bibliothek oder ein Kamin aus Carrara-Marmor vollenden das Luxus-Gefühl. Ach ja: Das Ensemble verfügt über ein eigenes umweltfreundliches Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung und über einen unverbaubaren Elbblick.

Ehrensache, das keine störenden Wanderwege am Haus vorbeiführen und dass der Erwerber bei der Höhe des Kaufpreises keine Courtage zahlen muss. "Der Kundenkreis für ein solches Angebot ist klein und exklusiv", sagt Makler Kolbe. Und gerade diese Kunden hätten oft sehr individuelle Vorstellungen und Sonderwünsche. "Einer wollte eine Boxhalle auf dem Areal errichten lassen", so Kolbe weiter. Das sei jedoch baurechtlich nicht möglich gewesen und der Interessent daher abgesprungen. "Ein solches Objekt ist schwieriger zu vermarkten als ein Standardhaus", sagt der BHW-Vertriebsleiter, der bereits eine Reihe von Gesprächen zu dem Luxus-Haus geführt hat. Die genaue Lage des Anwesens und wer derzeit dort wohnt, bleibt geheim.

Unbewohnbar ist das billigste Einfamilienhaus, das derzeit zum Verkauf steht. Das 1860 erbaute Einfamilienhaus, das an einer Durchgangsstraße in Brande-Hörnerkirchen liegt, ist aufgrund des starken Feuchtigkeitsbefalls in einem stark baufälligen Zustand. Die Wohnfläche beträgt 100 Quadratmeter, die Heizung erfolgt mit Gas. Laut dem Exposé ist mindestens eine Kernsanierung des Gebäudes und des Anbaus, dessen Deckenhöhe nicht der heutigen DIN-Norm entspricht, erforderlich. Empfohlen wird allerdings, Haus und Garage abzureißen und das 1012 Quadratmeter große Grundstück neu zu bebauen.

Die Bebauungsmöglichkeiten lehnen sich an die Nachbarbebauung an, die überwiegend aus Einfamilienhäusern besteht. Dennis Borchert von der Immobilienabteilung der Volksbank Elmshorn hebt das "wunderschöne, weitläufige Grundstück" hervor, das sich "ideal für einen Neubau eignet". Er hat bereits einen Kostenvoranschlag für den Abriss des Altbaus eingeholt. Im Kaufpreis von 70.000 Euro - hinzu kommen 6,25 Prozent Käufercourtage - sind die Abrisskosten bereits eingerechnet.

Beide Immobilien sind auf im Internet unter immonet.de zu finden, das zu den führenden Immobilien-Webseiten in Deutschland gehört. Das Portal bietet aktuell fast 1,5 Millionen Online-Angebote und verfügt über mehr als 2,4 Millionen Besucher pro Monat.