Die acht tonnenschweren Stahlelemente für die Elmshorner Hafenspange sind auf der Baustelle eingetroffen. Ende Mai hebt ein Kran sie in Position.

Elmshorn. Sie sind 19 Meter lang, vier Meter breit und bis zu 28 Tonnen schwer. Die Rede ist von den acht Stahlelementen, die zusammengesetzt die neue Klappbrücke über die Krückau ergeben. Mit zwei Schwertransporten sind die Teile vor Kurzem auf der Baustelle der Elmshorner Hafenspange eingetroffen und auf beiden Seiten des Flusses auf Stützen "aufgebockt" worden. Nachdem sie verschweißt sind, wird Ende Mai ein Kran die beiden Brückenelemente an ihre endgültige Position hieven. "Dann sehen wir, ob wirklich alles passt", sagt der städtische Projektleiter Ingo Brüss.

Wirkliche Zweifel daran hat er nicht. Dafür ist bisher auf der Baustelle des 14,3 Millionen Euro teuren Projektes alles zu glatt gelaufen. Auch die Inspektionen im Werk von Eiffel Deutschland in Hannover, wo die Stahlelemente produziert worden sind, haben keine Hinweise auf Baupannen ergeben. "Wir liegen voll im Zeitplan", versichert Diplom-Ingenieur Eugen Marsall, Bauleiter von Eiffel Deutschland.

Nächster Schritt ist jetzt, die acht einzelnen Stahlelemente - sie bilden zusammengenommen die beiden Fahrspuren sowie die äußeren Geh- und Radwege - miteinander zu verschweißen. Dazu sind auf beiden Seiten der Krückau Schweißerkabinen aufgebaut worden, damit die Arbeiter auch bei widrigen Wetterbedingungen tätig werden können. Vom 22. bis 24. Mai wird dann ein 500-Tonnen-Kran in Aktion treten: Er wird zunächst das fertige Brückenelement auf der Nordseite an den Haken nehmen und passgenau auf die vorbereiteten Pfeiler im Fluss setzen und dann auf die Südseite umgesetzt. Dort wiederholt sich das Spiel mit dem zweiten Element, das den klappbaren Teil der Brücke enthält. Auch der Waagebalken und beide Pylone der Brücke werden dann in Position gebracht.

"Als nächster Schritt ist die Technik an der Reihe", sagt Brüss. Diese muss laut dem Zeitplan bis Anfang August funktionsfähig sein. So bleibt die Krückau in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt in der Zeit vom 7. Mai bis 3. August auf Höhe der Baustelle für den Schiffsverkehr gesperrt. Sobald die Technik funktioniert, bleibt die Brücke aufgeklappt, damit Schiffe die Stelle passieren können. Schließlich wird erst im Sommer 2013 das erste Auto über die Hafenspange fahren können.

Das liegt daran, dass nach der Installation der Brücke die Kanal- und Straßenbauer anrücken müssen. Auf beiden Seiten der Krückau müssen dann die Zubringerstraßen und die Rampen vollendet werden. Auf der Nordseite wird ab August der Abschnitt des Wedenkamps zwischen Flamweg und Deichstraße vollendet. Dort war voriges Jahr nur eine provisorische Fahrbahndecke aufgebracht worden. Nach Abschluss der Schwertransporte wird diese ausgetauscht. Der Einmündungsbereich der Hafenspange auf die Westerstraße (Südseite), wo eine mit Ampeln versehene Kreuzung entstehen soll, steht nächstes Jahr an. Dort soll auch der Geh- und Radweg in Teilen erneuert werden.

Nach Eröffnung der Hafenspange wird auf die angedachte Sperrung des Wedenkamps in Höhe des CCE zunächst verzichtet. Das Millionenprojekt, das die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll, wird mit öffentlichen Mitteln gefördert und die Stadt ist verpflichtet, mindestens fünf Jahre nichts an der Verkehrslenkung im Umfeld der Hafenspange zu ändern.