Mehrheitsgesellschafter der Regio-Klinik prüft Zukauf

Pinneberg/Henstedt-Ulzburg. Die Sana AG, Mehrheitsgesellschafter der Regio-Kliniken mit 960 Betten im Kreis Pinneberg, wollen weiter wachsen. Jetzt streckt der bundesweit viertgrößte Krankenhaus-Konzern seine Fühler nach Henstedt-Ulzburg aus. Regio-Chef Otto Melchert bestätigt, dass die Sana AG konkret prüfe, die dortige Paracelsus-Klinik zu übernehmen. Der Mitbewerber aus Osnabrück hatte im Januar angekündigt, das erst 2011 für 27 Millionen Euro modernisierte 211-Betten-Krankenhaus in Henstedt-Ulzburg verkaufen zu wollen. "Wir sind dort das einzige Haus, das nicht zu einem Verbund gehört", sagt Paracelsus-Sprecherin Simone Hoffmann. "Dadurch können wir zu wenig Synergien ausschöpfen."

Für die Sana AG, die sieben ihrer 43 Kliniken in Schleswig-Holstein betreibt, könnte dieser Zukauf Sinn machen. Erst 2011 haben die Regio-Kliniken die Krankenpflegeschule mit 60 Ausbildungsplätzen von Paracelsus übernommen und am Standort Quickborn neu eröffnet. Dieses Jahr hat Sana mit Wismar und Cham in Bayern zwei neue Kliniken erworben. "Wachstum ist nur noch durch Zukäufe zu erreichen", sagt Kliniksprecher Sebastian Kimstädt. Im März hat die Helios-Gruppe die Damp-Kliniken mit 4000 Betten übernommen, angeblich für 500 Millionen Euro, und ist zum größten Klinik-Konzern in Deutschland aufgestiegen.

Nicht verraten will Kimstädt, ob Sana schon ein Übernahmeangebot abgegeben hat. Damit ist aber zu rechnen. Paracelsus-Sprecherin Hoffmann sagt: "Spätestens im Sommer muss alles unter Dach und Fach sein."

Die "Kriegskasse" von Sana ist gut gefüllt. Umsatz und Gewinn nach Steuern des 23 626-Mitarbeiter-Unternehmens stiegen um jeweils zehn Prozent auf 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise 52,8 Millionen Euro. "Profitables Wachstum mit deutlichen Zuwachsraten bleibt unser Ziel", kündigt Sana-Vorstandschef Michael Philippi an. Unklar wäre noch, ob Henstedt-Ulzburg in die Regio-Kliniken integriert werden würde. Kimstädt: "Diese Frage stellt sich erst, wenn es soweit ist."