Bitte überdenken

4. April: "Pinneberger kämpfen um ihr Bad"

Viele Bäder in Deutschland machen mehr oder weniger Minus. Es gibt Beispiele, bei denen die Einwohner selbst aktiv wurden und ihr Bad neben einem Bademeister selbst betreut und instand gehalten haben. Aber das sind Ausnahmen und wird sich voraussichtlich in Pinneberg nicht machen lassen.

Als 2011 die Männer sonntags vom Schwimmen ausgesperrt wurden, gab es möglicherweise Einnahmeverluste. Und Väter kommen ja meistens mit ihren Kindern und eventuell deren Freunden. Um kostengünstiger wirtschaften zu können, sollte auch untersucht werden, ob der Erwachsenenpreis angehoben werden könnte.

Teure Umbauten, wie etwa vor Jahren die Verlegung des Eingangs an die Seite, sollten zukünftig auf absolute Notwendigkeit geprüft werden. Vielleicht könnte man auch die Öffnungszeiten in der Woche auf 22 Uhr erweitern. Es sollte möglich sein, als Saunabenutzer gegen einen geringen Mehrpreis ins Schwimmbad zu gelangen. In Uetersen ist das kostenlos.

Ein Minus wird natürlich bleiben. Aber das Minus kann mittel- bis langfristig ausgeglichen werden, wenn neue Betriebe angesiedelt werden. Und das geht nur durch den Fertigbau der Westumgehung und eine Anbindung des Gewerbegebietes Am Hafen. Dort sind noch Grundstücke zu haben.

Das Areal an der Burmeisterallee für Wohnzwecke zu vermarkten, halte ich für überflüssig, da ein solches Areal im Kasernengelände mehrfach enthalten ist.

Auch sollte Pinneberg eine seiner wenigen Attraktionen in Form der Wasserskianlage mit ihren tollen Wettbewerben behalten. Hier kommen dann Sportler aus ganz Deutschland nach Pinneberg. Wo gibt es denn so etwas in der näheren Umgebung?

Zum Schluss noch etwas zu den Kosten: Wenn die Kinder in Pinneberg nicht mehr schwimmen lernen können, müssen sie doch nach Wedel, Uetersen oder Elmshorn transportiert werden. Sind dort überhaupt entsprechende Kapazitäten vorhanden? Wenn ja, was kosten dann die ganzen Transporte? Ein paar hunderttausend Euro werden da auch zusammen kommen. Also, liebe Politiker im Aufsichtsrat und in den Fraktionen, die sie den Gedanken hegen, das Bad zu schließen: Bitte prüfen Sie noch einmal Ihre Idee.

Jürgen von der Heyde

Sponsoring im Bad

Ich weiß, wie toll das Pinneberger Bad ist und besuche es regelmäßig, im Sommer vor allem draußen. Gerade im Vergleich zu den Hamburger Bädern ist es sogar noch besser, appetitlicher, heller, weniger überfüllt (wenn auch voller nach Schließung der Lehrbäder im vergangenen Jahr) und vor allem preisgünstiger.

Es ist wunderschön und ich meine, es muss auch aus sozialpolitischen Gründen (Verpflichtung zum Angebot des Schwimmunterrichtes im Raum Pinneberg) erhalten bleiben. Kann man nicht mit Sponsoring im Innenbereich Geld eintreiben? Ich selbst wäre auch bereit, einen Euro mehr pro Eintritt zu zahlen (auch wenn ich kein Millionär bin!), wenn nur das Bad bleibt.

Axel Bätge

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