Behörde stellt Kriminalstatistik für die Stadt Wedel vor. Zahl der Rauschgiftdelikte nimmt zu

Wedel. "Wedel ist eine sichere Stadt." Das sagt Marcel Kretschmer, Leiter des Ermittlungsdienstes der Wedeler Polizei. Er bezieht sich auf die Kriminalstatistik für das Jahr 2011. Demnach verzeichneten die Beamten im vergangenen Jahr 2338 Straftaten in Wedel, 148 Taten weniger als 2010, was einem Rückgang von sechs Prozent entspricht. Aufgeklärt wurden 1189 Straftaten also 50,9 Prozent. Damit liegt Wedels Aufklärungsquote über dem Durchschnitt von Schleswig-Holstein (48,2 Prozent) und dem Kreis Pinneberg (47,7 Prozent).

Die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte, zum Beispiel Körperverletzung oder Raub, sank von 452 Fällen 2010 um 5,7 Prozent auf 426 Fälle im Jahr 2011. Während es in Wedel im Vergleich zum Vorjahr 11,2 Prozent weniger Körperverletzungen gab, nahmen die Raubdelikte um 11,1 Prozent zu. In den vergangenen Jahren war immer ein Anstieg bei den Delikten mit Körperverletzung verzeichnet worden.

Besonders erfreulich ist der Rückgang von Sexualdelikten. Waren es 2010 noch 18 Fälle, konnte die Zahl 2011 um 50 Prozent reduziert werden. Den Großteil der 2011 in Wedel begangenen Straftaten bilden die 853 Eigentumsdelikte. Die Polizisten verzeichneten hier einen Rückgang von 4,3 Prozent, dennoch klagen die Beamten. "In diesem Fall leiden wir einfach unter der Hamburger Randlage", sagt Kretschmer. "Mit präventiven Konzepten wurde diesen Delikten entgegengewirkt, sodass die Zahl der Autoaufbrüche von 136 im Jahr 2010 um 59,6 Prozent auf 55 Fälle reduziert werden konnte."

Auch bei Vermögens- und Fälschungsdelikten konnte ein Rückgang verzeichnet werden. Den Löwenanteil bildet der Betrug im Internet. "Wir plädieren dafür, mit seinen Daten im Internet verantwortungsvoll umzugehen", sagt Kretschmer. Auch seien sich viele Menschen nicht über die Gefahr des Kreditkartenbetrugs im Klaren. "Man sollte die Pin-Nummer nicht im Portemonnaie tragen", sagt er. Die 20 Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte machen den Polizisten Sorgen. "Das ist ein viel zu hohes Niveau", sagt Kretschmer. "Beleidigungen sind bei dieser Zahl nicht eingerechnet. Es handelt sich nur um körperliche Übergriffe." Ursache seien vor allem die Disconächte an der Rissener Straße.

Die Zahl der Sachbeschädigungen sank mit 382 Fällen um 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Rauschgiftdelikte nahm zu. Bearbeiteten die Beamten 2010 noch 105 Fälle, waren es 2012 bereits 129. Von allen 945 Tatverdächtigen waren 750 Männer.

Die Jugendkriminalität ging 2011 weiter zurück, 28,2 Prozent der Straftaten in Wedel wurden von Jugendlichen begangen. Dabei bilden die 18 bis 20 Jahre alten Heranwachsenden. 17,4 Prozent der Straftaten wurden von nichtdeutschen Bürgern verübt.

69 Prozent der Opfer 2011 waren männlich, 31 Prozent weiblich. Sorgen macht den Beamten, dass 33,8 Prozent der Opfer jünger waren als 21 Jahre, 4,2 Prozent waren im Kindesalter. Laut der Statistik kamen 57,9 Prozent der Täter aus Wedel, 21,8 Prozent kamen aus Hamburg. Schwerpunkte sind die Rissener Straße und der Bahnhof.