Das Pinneberger Hallenbad steht möglicherweise vor dem Aus. Freizeit- und Vereinsschwimmer sind entsetzt. Mit der Schließung eines Schwimmbades kann man keine Wählerstimmen gewinnen, so viel steht fest. Angesicht der bevorstehenden Landtagswahl am 6. Mai verwundert es also nicht, wenn Kandidaten zu diesem brisanten Thema keine Position beziehen wollen. So eine devote Haltung wirkt allerdings auch schnell unglaubwürdig. Und mit Unglaubwürdigkeit lassen sich Wähler nicht überzeugen.

Die Liberalen in Pinneberg finden deutliche Worte, auch auf die Gefahr hin, dass ihnen soziale Kälte unterstellt wird. Doch immerhin reden sie Klartext. Ob die Bürger sich ihrer Meinung anschließen möchten oder nicht, sei mal dahin gestellt. Was man der FDP zugute halten muss: Sie versucht nicht, sich herauszuwinden. Richtig so. Von einem Politiker darf der Wähler eine klare Meinung erwarten. Auch wenn sie nicht mit der eigenen konform geht. Dann kann er sein Kreuz immer noch bei einer anderen Partei setzen.

Auch Lokalpolitiker, die sich im Landtagswahlkampf befinden, sollten eine klare Meinung haben. Wer in Schleswig-Holstein mitreden möchte, sollte nicht vergessen, wo er herkommt und auch Verantwortung für seine Stadt und den Kreis Pinneberg übernehmen. Angesichts heikler Themen darauf zu hoffen, bis zur Wahl abtauchen zu können, und sich nicht positionieren zu müssen, ist naiv. Der Wähler merkt das.