Nach Auskunft des Deutschen Bundestages bietet die Solarbranche Arbeit für 130 000 Menschen

Pinneberg. Fotovoltaik wird seit 1958 in der Raumfahrt, heute aber überwiegend auf der Erde zur Stromerzeugung eingesetzt. Mit sogenannten Modulen (0,9-mal 1,5 Meter große Platten aus verlöteten Solarzellen aus Silizium) wird Sonnenlicht mit einem Wirkungsgrad von 15 bis 20 Prozent in Gleichstrom umgewandelt. Der Gleichstrom wird von Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt. Das erledigen koffergroße Boxen, die üblicherweise im Keller an der Wand hängen. In der Nähe befindet sich ein Stromzähler, der die erzeugten Kilowattstunden zählt. Den liest der Eigentümer ab und schreibt dem lokalen Netzbetreiber eine Rechnung. Ein Modul leistet, je nach Bauart, in der Spitze ungefähr 250 Watt. Für ein Kilowatt (kw) benötigt man also vier Platten. Für eine Anlagengröße von 10 kwp (p=peak) also mindestens 40 Stück. Die durchschnittliche Jahressonnenernte bei uns im Norden an einem guten Standort (nach Süden mit 30 Grad Neigung) kann mit 900 Kilowattstunden pro kwp (kwh/kwp) angenommen werden. Eine 10 kwp-Anlage erntet also 9000 kwh pro Jahr.

In den vergangenen beiden Jahren boomte der Ausbau mit jeweils 7,5 Gigawatt neu installierter Leistung. Inzwischen trägt die Solarenergie mit vier Prozent zur deutschen Stromerzeugung bei. Laut Deutschem Bundestag bietet die Solarbranche heute Arbeit für 130 000 Menschen. Die Solarenergie ist wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes und der Energiewende. Die Bundesregierung hat 2010 in ihrem Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energie eine Ausbauprognose von 52 Gigawatt installierter Solarstrom-Leistung für 2020 nach Brüssel gemeldet.

Das Einspeisegesetz von 2004 regelt die Vorrangigkeit und die Vergütung der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung. Die Vergütungen werden per Umlageverfahren von den Stromverbrauchern eingezogen. Derzeit beträgt die Förderung der Verbraucher 3,6 Cent/kwh. Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt 3000 kwh/Jahr, macht 85 Euro. Für eine Dachanlage am Einfamilienhaus betrug die Vergütung 24,43 Cent/kwh. Ab April schrumpft sie auf 19,5 Cent/kwh.