Zahlreiche Anlieger in Wedel bekommen die Sparmaßnahmen des Stadtrats konkret zu spüren

Wedel. Ein bisschen bluten müssen alle, aber so richtig weh tun Wedels Finanzpolitiker mit ihren Kürzungen bislang niemand. Das ist das Fazit der ersten Runde im Tauziehen um die langfristige Konsolidierung des Wedeler Stadthaushalts. Die Stadträte verabschiedeten jetzt die ersten Punkte der Streichliste bei ihrer jüngsten Sitzung. Mit den bislang beschlossenen Streichungen und Verschiebungen bestimmter Projekte erhöht sich der Jahresüberschuss 2012 im Ergebnisplan um 614 800 Euro auf 876 800 Euro. "Ich bin erleichtert, dass wir bislang nicht an Beratungsangeboten und anderen Leistungen für die Menschen sparen mussten", sagt Michael Kissig, Chef der CDU-Fraktion und des Haupt- und Finanzausschusses.

Konkret zu spüren bekommen Anlieger und Nutzer mehrerer Straßen die Einsparungen. An Industriestraße, Adalbert-Stifter-Straße/ Kantstraße, Schulauer Straße, Eichendorffweg, Von-Suttner-Straße, Lülanden, Steinberg, Elbstraße und Bahnhofstraße wird die anstehenden Sanierung der Fahrbahndecken um jeweils ein bis zwei Jahre auf 2014 verschoben. An den Schulen zeigt sich das Streichkonzert vor alle an der Pflege der Außenanlagen und bei der Erneuerung des Mobiliars. An diesen Budgetposten setzten Wedels Finanzpolitiker den Rotstift an, kürzten sie um jeweils 1500 bis 6000 Euro. Fast 200 000 Euro fallen 2012 und 2013 zusammengenommen pauschal für die Bauunterhaltung öffentlicher Gebäude weg. Zu den dicken Brocken auf der sogenannten Giftliste gehört auch das Elbestadion. Die für 2012 geplante Sanierung von Laufbahn und Sektor West verschoben die Sparkommissare auf 2013 - und damit auch die einkalkulierten Kosten von 180 000 Euro. Auch die Beleuchtung und die Traversen des Elbestadions müssen jetzt bis 2013 warten. Damit sparen die Politiker weitere 190 000 Euro ein.

Auch die Feuerwehr wird vertröstet. Satte 380 000 Euro bringt die Verschiebung der Ersatzbeschaffung für den Fuhrpark ein. Zu den größten Posten auf dieser Agenda zählen aber die 661 000 Euro, die ursprünglich bereits 2012 für den Kunstrasen im Freizeitpark ausgegeben werden sollten. Dieses Projekt wollen die Stadtväter und -mütter nun ein Jahr später in Angriff nehmen. "Die Verschiebung großer Maßnahmen hilft uns, weniger Schulden zu machen. Dadurch fallen auch geringere Kreditzinsen an", sagte Kissig.

Die Mitarbeiter der Verwaltung müssen auf Teile ihres Fortbildungsbudgets verzichten. Die Finanzpolitiker um Kissig kürzten den Etat an dieser Stelle um 60 000 Euro pro Jahr.

Auch das sei durchaus zu verschmerzen, weil das Fortbildungsniveau der Wedeler Administration sehr hoch sei, sagte Kissig.

Ersatzlos gestrichen wird, wie berichtet, die Umwandlung des Areals um den sogenannten U-Boot-Teich an der Schulauer Straße in einen Park und die Modernisierung der Beleuchtung an Pinneberger und Holmer Straße außerhalb der bebauten Gebiete. Allein diese Maßnahmen vergrößern die Ergebnisüberschüsse 2012 und 2013 um 350 000 Euro.