Fraktionschef Ingo Struwe fürchtet, dass Kaufkraft in die Nachbargemeinde abwandert

Moorrege/Uetersen. Die Entscheidung des Moorreger Gemeinderats, auf der Schafweide an der Wedeler Chaussee (B 431) gegen den Willen Uetersens einen 1600 Quadratmeter großen Supermarkt zu bauen, hat möglicherweise ein Nachspiel. Uetersens SPD-Fraktionschef Ingo Struve will den Beschluss, wie er sagte, "rechtlich würdigen lassen". Zum einen sei bei der Landesplanung zu hinterfragen, ob eine Gemeinde von der Größe Moorreges überhaupt einen so großen Markt bauen dürfe. Zum anderen müsse von der Kommunalaufsicht geklärt werden, ob die Gemeinde ihren Flächennutzungsplan für das Projekt hätte teilen dürfen. Hintergrund: Uetersen, Moorrege, Tornesch und Heidgraben haben einen gemeinsamen Flächennutzungsplan, bei dem Projekte über fünf Hektar Größe von den Partnern genehmigt werden müssen. Die Gemeinde Moorrege umgeht dies nun, indem sie ihr Projekt Schafweide einfach in mehrere Teile unter fünf Hektar aufteilte.

Für Struve könnte es sich bei der "willkürlichen Teilung" um einen möglichen Gestaltungsmissbrauch handeln, das müsse abgeklärt werden. Ursache für die Ablehnung des Moorreger Supermarkts durch die Mehrheit des Uetersener Rats ist die Furcht vor einem Verlust von Kaufkraft bei den Uetersener Discountern.

Andreas Stief von der Uetersener CDU-Fraktion kann die Kritik Struves nicht nachvollziehen. "Es steht uns nicht an, die Nachbargemeinde zu maßregeln", sagte er. "Das muss allein der Markt regeln." Dass Moorrege mit einer gewissen "Kreativität" seine Pläne durchsetze, sei einfach Fakt, "das haben wir nicht zu kommentieren".