Ohne Moos nichts los. Diesen umgangssprachlichen Zusammenhang gibt es auch zwischen Armut und Gesundheit. Wer kein Geld hat, muss viele Abstriche machen. Vor allem wird und kann er sich keine besonders ausgewogene Ernährung leisten. Auch die medizinische Versorgung lässt zu wünschen übrig, weil einem armen Menschen Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung zu teuer sind, chronische Krankheiten im Weg stehen oder schlicht keine Krankenversicherung vorhanden ist.

Finanzielle und soziale Armut senken sogar nachgewiesenermaßen die Lebenserwartung. Da ist es gut und vorbildlich, dass sich im Kreis Pinneberg ein Hilfeverein gegründet hat, der sich allem um Wohnungslose und deren medizinische Versorgung kümmert.

Nun will der Kreis Pinneberg mit einer Fachtagung Ärzte, Sozialarbeiter und ehrenamtliche Helfer an einen Tisch bringen, um gemeinsam ein sozial-medizinisches Netz in der Region zu knüpfen. Die wieder zunehmende Wohnungsnot ist ein Alarmzeichen, dass solche Hilfsangebote dringender denn je sind.

Dass in unserer Wohlstandsgesellschaft soziale Randgruppen auch bei der Gesundheitsversorgung benachteiligt sind, ist unerträglich. Gerade diese Menschen brauchen ärztliche und wohl auch sozialtherapeutische Hilfe am ehesten. Doch viel zu oft fallen sie durchs Netz. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.