Wedeler Bürger sollen ihre Berührungsängste mit dem schwierigen Thema abbauen

Wedel. Unter dem Motto "Demenz geht uns alle an" starten Seniorenbüro und Seniorenbeirat der Stadt Wedel am Dienstag, 13. März, eine Aufklärungskampagne für alle Bürger, die als Nachbarn, Handwerker, Kaufleute, Bank- und Behördenmitarbeiter, Busfahrer, Journalisten, Feuerwehrleute oder Polizisten mit demenzkranken Menschen zu tun haben können.

Expertin Anne Brandt vom Kompetenzzentrum für Demenz in Schleswig-Holstein wird ab 18 Uhr in der DRK-Begegnungsstätte, Rudolf-Höckner-Straße 6, über den richtigen Umgang mit demenzkranken Bürgern im Alltag referieren. Ziel der Veranstalter ist es, den Erkrankten ein besseres Leben in Wedel zu ermöglichen, indem ihre Mitbürger Berührungsängste verlieren, Verständnis entwickeln und Hinweise für einen offenen, einfühlsamen Umgang mit den Menschen bekommen.

"In Wedel leben mehr als 10 000 Senioren, die älter als 60 Jahre sind", sagt Gisela Rawald vom Seniorenbüro. In ihrem Berufsalltag erlebe sie, dass das Thema Demenz immer mehr Menschen betreffe. Und zwar nicht nur die Kranken, sondern vor allem deren Umfeld. "Mich rufen viele Bürger an, die sich sorgen, dass ihr verwirrter Nachbar nicht nur für sich selbst, sondern auch für sie eine Gefahr darstellen könnte", sagt Gisela Rawald. Es sei aber keine Lösung, alle an Demenz erkrankten Menschen in Heime zu stecken, zumal sich viele, gerade in einem Frühstadium der Krankheit, in den vertrauten vier Wänden am wohlsten fühlten.

"Wir wollen die Bürger informieren und sensibilisieren", sagt die Seniorenbeauftragte. "Demenzkranke haben ein Recht auf Würde", sagt die Ärztin Sigrun Klug vom Seniorenbeirat. "Die Angebote, die wir in Wedel haben, reichen nicht aus." Der Eintritt ist frei.