Galeristin Karin Weißenbacher fährt mit Dienstwagen der Stadt Barmstedt nach Frankfurt und Bayreuth

Barmstedt. Die Kunstgaleristin Karin Weißenbacher sorgt gern dafür, die Stadt Barmstedt positiv in die Schlagzeilen zu bringen. Jetzt allerdings ist die Betreiberin des privaten Galerie-Ateliers III auf der Schlossinsel im Rantzauer See selbst im Visier der Öffentlichkeit - und das durchaus nicht ausschließlich positiv.

Weißenbacher war Anfang Februar mit einem Fahrzeug der Stadt Barmstedt nach Hessen und Bayern gefahren. Ein aufmerksamer Bürger wähnte offenbar eine Vorteilsnahme der Künstlerin und forderte die Lokalpresse in einem anonymen Brief auf, diesen angeblichen Missstand aufzudecken.

Barmstedts Bürgermeister Nils Hammermann jedoch kann daran nichts Verwerfliches finden. Auf der jüngsten Stadtvertretersitzung sagte er: "Das war abgesprochen. Karin Weißenbacher war im Auftrag der Stadt Barmstedt unterwegs." Ähnlich äußert sich Michael Schönfelder, Barmstedts Erster Stadtrat: "Damit ist für mich das Thema gegessen."

Weißenbacher selbst sagt, Zweck ihrer Reise sei es gewesen, Exponate der letztjährigen Tibetischen Wochen in Barmstedt nach Frankfurt zurückzubringen. Dies habe sie ursprünglich mit ihrem eigenen Wagen machen wollen. Doch die Verwaltung habe ihr angeboten, einen Dienstwagen zu nehmen.

Dabei handelte es sich zufällig auch um einen Opel Zafira, wie ihn Weißenbacher privat fährt. "Nur ihrer ist schwarz, unser ist rot", sagt Barmstedts Stadtsprecher Hinnerk Goos.

Vom Frankfurter Tibet-Haus sei Weißenbacher dann noch mal nach Bayreuth gefahren, um dort Künstler zu gewinnen, die im Skulpturenpark am Rantzauer See zu Pfingsten ausstellen könnten. Das habe sich ein paar Tage hingezogen, zumal Schnee, Frost und Eis die Rückfahrt verzögert hätten.

1170 Kilometer sei sie gefahren und habe der Stadt nur den Benzinverbrauch (121,59 Euro) in Rechnung gestellt, sagt die Unternehmerin. Hätte sie geahnt, wie argwöhnisch dies bei manchen Leuten ankommt, wäre sie mit Sicherheit mit dem eigenen Auto gefahren, zumal der auch noch etwas besser ausgestattet sei als der andere Wagen.

Der Stadt sei kein Schaden entstanden, sagt Bürgermeister Nils Hammermann. Im Gegenteil: Wäre Weißenbacher mit ihrem eigenen Auto gefahren, hätte sie ihm zufolge sogar rund 350 Euro abrechnen können.