Westerhorn/Elmshorn. Es war ein Horror-Unfall, der sich am 4. Juni 2010 gegen 15.20 Uhr in Westerhorn ereignete. Ein mit 200 Personen besetzter Regionalexpress prallte auf dem Bahnübergang Dauenhof mit einem Renault zusammen, der Fahrer (64) war sofort tot. Zwei Reisende wurden verletzt. Am Montag beschäftigt der Fall das Amtsgericht Elmshorn. Dort muss sich ein 37 Jahre alter Mann aus Rathjensdorf bei Kiel verantworten.

Zum Unfallzeitpunkt war die Schrankenanlage aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Die Bahn hatte eine Firma beauftragt, den Bahnübergang zu sichern. Dafür waren drei Streckenposten verantwortlich. Kurz vor einer Zugdurchfahrt sperrten zwei von ihnen den Übergang mit einem Flatterband ab. Der dritte hielt den Kontakt mit der Bahnleitstelle und gab die Anweisungen weiter. Diese Funktion übte der 37-Jährige aus.

Laut Anklage waren ihm zwei Züge angekündigt worden. Als der erste passiert hatte, gab er seinen Mitarbeitern offenbar die Anweisung, den Übergang wieder frei zu geben. "Wir werfen dem Angeklagten fahrlässig Tötung, fahrlässige Köperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr vor", sagt Oberstaatsanwalt Friedrich Wieduwilt. Die Höchststrafe liegt bei fünf Jahren. Bisher hat sich der 37-Jährige nicht zu den Vorwürfen geäußert.